In den Sommerferien blieb nur ein kleines Zeitfenster, um für ein paar Tage mit Töchterlein Hedie und einer Freundin an die gute alte Ostsee zu fahren. Um schnell in den Erholungsmodus schalten zu können, haben wir uns für "unser" Boltenhagen entschieden, das wir so gut kennen. Allein die Suche nach einer Unterkunft stellte sich schon im Vorfeld als Abenteuer heraus. Alle Buchungsportale zeigten an "ausgebucht", obwohl wir noch nicht einmal angegeben hatten, wann und wie lange wir da bleiben wollten. Hedie hat durch Zufall noch eine Wohnung gefunden - völlig überteuert, aber was solls. Ein paar Tage vor dem Urlaub verhieß der Wetterbericht nichts Gutes: Regen, Regen, Regen ... Wir nahmen es mit Humor und düsten am 2.8. los. Schon nach vier Stunden und ohne Stau erreichten wir die Ostsee. Die Wohnung in dem uns schon vertrauten "Uns Hüsung" war von der Größe für 3 Personen genial, allerdings die Einrichtung schon etwas in die Jahre gekommen (Wann waren Terrakotta und schwere Ledermöbel Mode??). Es regnete am ersten Tag immer wieder heftig. Dennoch ging der erste Gang natürlich zum Bratwurststand und zum Biomaris-Pavillon (Tomatensaft!). Auch ein Besuch meines so geliebten SonneMond-Ladens war Pflicht. Abends haben die Mädels dann Spaghetti mit Würstchenstücken gezaubert. Auch der zweite Tag war verregnet. Zum ausgedehnten Strandspaziergang und Donnerkeil-Suchen war dennoch Zeit. Samstag war dann ein perfekter sonniger Tag. Die Mädels haben sich ein Tretmobil ausgeliehen und sind damit durch die Gegend gedüst. Ich habe einen langen Strandspaziergang gemacht. Später haben wir uns dann bei einem Fischbrötchen getroffen. Nachmittags ging das Seebrückenfest mit Live-Musik im Kurpark los. Viele Stände mit Getränken und Essen waren drumherum aufgebaut und wollten probiert werden. Der absolute Höhepunkt war das große, halbstündige Feuerwerk um 23:00 Uhr auf der Seebrücke. Den wettertechnisch durchwachsenen Sonntag haben wir dazu genutzt, einen nahegelegenen Steinbecker Biobauernhof bei Klütz zu besuchen. Im Hofladen haben wir leckere Wurst gekauft und Kaffee und Kuchen zusammen mit ca. 1000 Wespen genossen - nicht ganz ungefährlich. Anschließend haben wir das Schloss Bothmer besucht. Die kleine Weiden-Allee zum Schloss ist immer wieder ein cooles Fotomotiv - allerdings vermieste ein bleigrauer Himmel uns die Aufnahmen. Ich habe das Schloss schon oft besucht ... diesmal haben mich die Mädels dazu überredet, auch mal das Innere anzuschauen. Den Abend haben wir wieder mit einem langen Strandspaziergang ausklingen lassen. In der Nacht zum Montag hat es heftig geregnet und gestürmt. Auch die Aussichten für die kommenden Tage waren nicht vielversprechend. Insofern waren wir nicht traurig, dass wir schon wieder nach Hause fahren mussten. Am 6.8. ging es dann bei heftigen Sturm und Regen über volle Autobahnen Richtung Heimat.
Nach mehreren Jahren erzwungener und auch selbst auferlegter Abstinenz war die Sehnsucht nach dem Baltikum doch so groß, dass ich mich am 18.5. gemeinsam mit einem Kumpel wieder auf den langen Weg in Richtung Osten aufmachte. Obwohl ich geglaubt habe, dass das Baltikum nun langsam in- und auswendig kenne und mich nichts grundsätzlich Neues überraschen könnte, folgten zwei unglaublich schöne und spannende Wochen mit vielen interessanten und manchmal fast surrealen Begegnungen und Erlebnissen. Natürlich wurde wieder ein Zwischenstopp im wunderschönen Masuren, bei dem mittlerweile schon fast zur Familie gehörenden Ehepaar Jaworski in Nikolaiken/Mikolajki (Pension Cyklada) gemacht. Danach ging es für zwei Tage nach Birsen/ Birzai an der litauisch-lettischen Grenze, von dort quer durch Lettland direkt nach Werro/Vöru in Estland. Besonders habe ich mich dann über das Wiedersehen mit der wunderschönen Stadt Tallinn in Estlands Norden gefreut. Nach leider sehr kurzen zwei Tagen ging es von dort schon wieder nach Jurmala bei Riga in Lettland. Der nächste Aufenthalt war in Nidden/Nida auf der malerischen Kurischen Nehrung. Nach drei Ausruhtagen verlief der Rückweg nach Polen entlang der litauischen Grenze zum Kaliningrader Gebiet quer durch das Memelgebiet. In Nikolaiken/Mikolajki waren noch einmal drei Tage Ausruhen angesagt bevor es am 2.6. wieder anstrengende 1200km zurück nach Deutschland ging. Insgesamt waren wir 5600km(!) in zwei viel zu kurzen Wochen unterwegs. Auf unserem Weg haben wir viele neue Lost- und Unlost-Places gefunden. Anbei nur ein paar kleine fotografische Eindrücke von der Reise ...
Ein langgehegter Wunsch ging im März 2023 in Erfüllung: Ein Skikurs bei schönstem Winterwetter. Am 24.3. sind wir bei strömendem Regen nach Sölden/Österreich aufgebrochen und waren völlig verblüfft, dass wir schon nach 7 Stunden Fahrt angekommen sind. Anfangs waren wir noch nicht so sehr überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben, da nur ganz wenig Schnee in Sölden zu sehen war. Das tolle und urgemütliche Hotel "Felsenstüberl" hat unsere Laune jedoch wesentlich verbessert. Am 25.3. haben wir uns erst einmal bei der Skischule Sölden gemeldet, Ski, Schuhe und Stöcke ausgeliehen und uns im Ort orientiert. Am 26.3. ging dann die 5-tägige Ausbildung los. Über Nacht hat es kräftig geschneit. 1,5 Tage haben wir auf dem Anfängerhügel zugebracht. Schon am zweiten Tag ging es mit dem Ankerlift auf die Übungsskipiste Innerwald. Meine Tochter hat so schnell Fortschritte gemacht, dass sie am 3. Tag schon ihre erste lange Skitour mit dem Lehrer Otto von der Mittelstation Gaislachkogl (2174m) zur Gaislachalm (1982m) gemacht hat. Von dort ging es auf der "Blauen 8" wieder zurück zur Schule. Ich musste noch einen Tag bei der hervorragenden Skilehrerin Anita üben. Am 4. Tag konnte auch ich die lange Tour mit dem erfahrenen Skilehrer Gerold dann bei schönstem Wetter und teilweise tiefem Neuschnee auch abseits der Piste fahren - es war ein einmaliges Erlebnis! Am 5 Tag war der Kurs leider schon zu Ende. Unsere Skilehrer haben uns aber ein noch ein besonderes Geschenk gemacht ... quasi als Privattour sind sie mit uns zuerst mit der Seilbahn zur Mittelstation Gaislachkogl über die "Blaue 6" zum Skilift, von dort zum Rotkogljoch (2662m) und von dort aus hinunter zum Giggijoch (2284m) gefahren. Hier war leider die Verabschiedung von den tollen Skilehrern. Zu meiner Überraschung kam noch "meine" Skilehrerin Anita auf mich zu und hat mir zu dem Erfolg gratuliert. Am letzten Tag sind wir ohne Ski mit der Seilbahn zum Gaislachkogl (3038m) gefahren und haben die stylische 007 Elements-Ausstellung besucht und die Wahnsinnsaussicht genossen.
Die schönen Tage sind einfach viel zu schnell vergangen und nach einer wiederum schnellen Heimfahrt (allerdings wieder im in strömenden Regen) waren wir am 1.4. wieder zu Hause. Es waren unvergessliche Tage in einer traumhaften Landschaft. Noch einmal herzlichen Dank an die hochprofessionelle Skischule Sölden ("Die Blauen"). Ganz besonderen Dank an die geduldigen Profis Anita, Otto und Gerold - wir haben von Euch so viel gelernt und hatten trotz der Anstrengungen so viel Spaß mit Euch. Ihr seid tolle und lustige Lehrer! "Don't forget to pizza!" - Für eingeweihte ein Motto für das ganze Leben ;-)