Schon vor der Eroberung durch Deutschen Orden existierte die Ansiedlung nordwestlich von Goldingen (lett.: Kuldiga). 1264 - 1276 wurde die Burg in Form eines geschlossenen Vierecks durch den Deutschen Orden erbaut. Bereits 1562 erfolgte die Übernahme durch die Familie von Ulrich von Behr. Im 17. Jh. verfiel die Festungsanlage und wurde zu einem Schloss für die Familie von Behr umgestaltet und später durch Herman-Friedrich II. von Behr stark erweitert. 1835 – 1841 erfolgte ein weiterer Umbau durch Adolph Werner von Behr, der übrigens in Göttingen studierte, im neogotischen Stil. 1905 während Revolution wurde das Anwesen durch Brand und Plünderung verwüstet, jedoch bis ca. 1911 neu aufgebaut. Besitz verblieb bis zur Enteignung 1920 in der Familie unter Alexander von Behr. Danach wurde das Schloss kaum genutzt. Erst nach dem II. Weltkrieg wurde es ein Invalidenheim. Danach folgten verschiedene Nutzungen im staatlichen Besitz. Bis heute ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen um diese Gemäuer. So soll hier eine in ein grünes Jagdkostüm gekleidete Frau, die „grüne Frau“, vielen erschienen sein. Auch geisterhafte Kostümbälle in dem zeitweise leerstehenden Schloss sollen hier Anfang des 20. Jh. gesehen worden sein. Das Rote Zimmer soll seinem Namen ebenfalls einem mystischen Ereignis zu verdanken haben. So soll hier jemand ermordet worden sein und um das Blut zu überdecken, wurde das Zimmer rot gestrichen. Der Blutfleck soll jedoch hartnäckig immer wieder zutage treten. Heute befindet es sich wieder in Privatbesitz und wurde mit viel Aufwand restauriert. Die Hälfte ist für Besucher zugänglich, darunter der Aussichtsturm und viele Kellergewölbe. Die einst prächtige Inneneinrichtung ist verlorengegangen. Der neue Besitzer versucht durch Ausstattung mit historischen oder nachempfundenen Gemälden, Möbeln, Öfen und Sammlungen aller Art das Flair vergangener Tage wiederherzustellen. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 besuchte ein Mitglied der Familie von Behr (Ulrich von Behr, 1923-2011) noch das Anwesen.
Das ehemalige Rittergut Elley am gleichnamigen Flüsschen liegt ca. 20 km südlich von Jelgava (dt.: Mitau) unweit der Grenze zu Litauen. Es entstand im 16. Jh. durch Georg Tiesenhausen. Es verblieb in der Familie Tiesenhausen bis 1716. Danach ging es durch Verkauf an die Familie von Werner von Behr (1675-1748) und dessen Sohn Ulrich. 1753 verkaufte sein Sohn Johann Ulrich das Gut an Johann Friedrich von Medem. Letzter Herr auf Elley war bis 1920 Graf Paul von Medem. Das Schloss mit seinem charakteristischen, zweigeschossigen halbrunden Saal mit Kuppel und dem gewaltigen Portikus, die sich von der Fassade majestätisch abhoben, wird durch Pirang als eine „Höchstleistung klassizistischer Baukunst auf baltischem Boden“ bezeichnet. Der Bauherr war Christoph Johann Friedrich (Jeannot) Graf Medem. Er ließ Anfang des 19. Jh. die Entwürfe durch den Petersburger Architekten Quarenghi anfertigen und durch Berlitz umsetzen, der auch Katzdangen erbaute. 1910 war die Anlage mit englischem Garten vollendet und drückte das damalige Lebensgefühl des baltischen Adels aus. Die Zufahrt wurde durch zwei Sphingen geschmückt, die beschädigt noch heute erhalten sind. Den rechteckigen Innenhof der Anlage bildet mit dem neuen Schloss das alte Herrenhaus und der alte Speicher, die nach 1913 zu einem Theater und einem Verwalterhaus umgebaut wurden. Das Schloss wurde 1915 durch russische Soldaten in Brand gesteckt und sollte danach als Steinbruch dienen. Der völlige Abbruch konnte gestoppt werden. Bis heute sind wenige aber beeindruckende Mauern der Schlossruinen erhalten. Wesentlich besser sind die zwei Nebengebäude erhalten geblieben, die die Auffahrt flankieren. In dem Verwalterhaus waren zeitweise eine Schule und später Wohnungen untergebracht.
Das Gut lag dicht an der Grenze zwischen Kurland und Litauen am Ilsenberger See (lett.: Ilge-See). Es gehörte zeitweise der Familie von Budberg. Die Familie tauschte das Anwesen gegen das Gut Garssen (lett.: Garsene). Weitere Fakten zur Geschichte konnten nicht ermittelt werden.
Das ehemalige Gut wurde bereits seit 1231 unter verschiedenen Namen erwähnt (Arowelle, Arwalen, Arevalo) und befindet sich nördlich von Talsi (dt.: Talsen) bei Valdemarpils (dt.: Sassmacken) und war vermutlich im Besitz der alten kurländischen Familie von Behr. Über Hintergründe zum Gut und dessen Gutshaus ließ sich nichts ermitteln. Das Gutshaus existiert in stark veränderter Form noch heute.
Ca. 20km südwestlich von Jekabpils (dt.: Jakobstadt) befadn sich das kleine Gut Ewalden in der Nähe des Piksternsees. Urgeschichtlich hat es am Ort des Gutes wohl eine Wallanlage bzw. einen Burgberg gegeben. Das Anwesen war bis 1841 ein Beigut zum Gut Warenbrok, Wahrenbrock (lett.: Varenbrokas, Vaenava). Über das Gut ist fast nichts bekannt. Mit etwas Mühe konnte herausgefunden werden, dass um 1850 ein Carl Rudolf Hilweg mit seiner Frau Caroline Amalie (geb. Salemann) aus Riga der Eigentümer war. Um 1913 muss eine Familie Majewski Besitzer des Gutes gewesen sein. Letzter Besitzer war wohl Baron von Saß. Um 1917 war hier die Deutsche Armee stationiert und hatte auf dem Gut einen Regimentssitz eingerichtet. Das Gut existiert heute nicht mehr.
Erster Besitzer und Namensgeber des Firckshof im heutigen Kuldiga (dt.: Goldingen) war Jürgen von Fircks, der das Land 1494 vom Deutschen Orden erhielt. Er baute ein erstes Herrenhaus ca. 1,5km entfernt vom heutigen Haus. Man vermutet, dass drei Generationen der Fircks das Gut besaßen. Nach dem Tode von Jürgen von Fircks Nachfahren wurde das Gut vermietet. Von 1677 bis 1689 lebte der Pfarrer Gerhard Hartmann und danach der Pfarrer Bernhard Johann Nerezius in dem Haus. Danach wurde das Anwesen als Pfarrschule genutzt. 1705 wurde das Anwesen unter die Verwaltung der Kurländischen Ritterschaft gestellt. 1753 nutzte der Herzog Peter Biron das Haus. Danach war Friedrich Ernst Brincken der nächste Besitzer. Ab ca. 1803 war Dietrich Johann Werner von Behr(?). Etwa zu dieser Zeit sind vermutlich die beiden gemauerten, turmartigen Seitenergänzungen an dem Herrenhaus vorgenommen wurden. Das neue Herrenhaus wurde vermutlich im 19. Jh. im Schweizer Stil erbaut. Warum das Haus in der eigentümlichen Holzbauweise ausgeführt wurde und durch wen ist unbekannt.
Galtene bei Tukums, Lettland (dt.: Galten bei Tuckum, ehem. Gouvernement Kurland) Das ehemalige Rittergut liegt ca. 25km NW von Tuckum (lett.: Tukums) entfernt. Das weitläufige Gebiet war seit dem 14. Jh. im Besitz der Familie Dumpian. Auf diesem Territorium entstanden verschiedene Güter, u.a. auch Galten. Anfang des 16. Jh. verlor die Familie Dumpian das Gut auf Grund nicht erneuerter Lehnsverträge. Daraufhin wurde es an die Familie des Johann Bockhorst verlehnt. Kurze Zeit später kaufte die Heinrich von Galen (gen.: Halsswig) das Anwesen, der es schon 1528 an Hildebrand von Brockhusen veräußerte. 1773 wurde das Gut nach einigen Besitzerwechseln von Ernst Benedikt von Heyking (1744-1816) erworben. Von 1875 bis 1903 gehörte das Gut der Familie des Grafen Lambsdorff. 1903 wurde das Gut an die Familie des Fedor Dietrich Casimir von Kleist (1854-1926) verkauft. Diese besaß das Gut bis zur Bodenreform. Nach der Aufteilung behielt Kurt von Kleist-Keyserling (1901-1991) noch ein Restgut bis 1939. Heute befindet es sich im Gemeindebesitz. 2023 stand das ehemalige Gutshaus leer. Das Herrenhaus wurde Ende des 18. Jh. als verputztes Holzhaus erbaut. Auffallend sind die hölzernen, verzierten Pilaster an den Hausecken. Zu dem Gutshof gehörten diverse Wirtschafts- und Bedienstetenhäuser, dazu gehörten u.a. eine Molkerei, eine Ziegelei, eine Scheune, ein Kuhstall. An einem Wirtschaftsgebäude zeugt eine eingelassene Jahrestafel mit Initialen von der Errichtung durch Fedor von Kleist im Jahre 1904.
Garssen (lett.: Garsene) wird das erste Mal 1563 erwähnt. Das Schloss Garssen befindet sich südlich von Jekabpils (dt.: Jakobstadt) und nordwestlich von Daugavpils (dt.: Dünaburg) und wurde im neogotischen Stil nach dem Vorbild eines Herrenhauses in Deutschland 1856 bis 1860 erbaut. Über vier Jahrhunderte war das Anwesen von 1563 bis 1922 im Besitz der Familie Budberg-Beninghausen. 1885 wurde das Herrenhaus durch einen Seitenflügel erweitert. 1939 wurde das Schloss zu einer Schule umfunktioniert. Bis heute ist in dem sehr gut erhaltenen Gebäude mit der einzigartigen Parkanlage die Grundschule von Garsene untergebracht.
Die Burg Goldingen am linken Ufer an den Wasserfällen der Windau (lett.: Venta) hieß zunächst Jesusburg. Sie wurde 1242 bis 1244 vom livländischen Landesmeister des Ordens Dietrich von Grüningen erbaut. Sie bildete den Mittelpunkt der Ordensmacht in Kurland. Der spätere Name Goldingen geht auf die Bezeichnung „Kuldinga“, einer schon vorher existierenden heidnischen Befestigungsanlage, zurück. Dem Komtur von Goldingen waren alle Ordensbrüder in Kurland unterstellt. Das ursprüngliche Aussehen der Befestigung ist nicht bekannt. Aus den Ruinen ließ sich nur ermitteln, dass die Anlage kleiner und aus grossen Steinquadern erbaut wurde. Ähnliche Anlagen gab es in Mitau (lett.: Jelgava) und Windau (lett.: Ventspils). Später hatte die Burg das Aussehen eines mit vier Türmen begrenztes Kastell. Zeitweise war Goldingen herzogliche Residenz. 1729 war die Burg als Schloss noch gut erhalten, jedoch schon 1801 nur noch eine hochaufragende Ruine. Heute sind ein paar Kellergewölbe erhalten, die von einem Park bedeckt sind.
Es gibt im südlichen Lettland mehrere Orte dieses Namens. Vermutlich ist auf der Postkarte der Ort südlich von Illukste (dt.: Illuxt) und westlich von Daugavpils (dt.: Dünaburg) gemeint. Über die Geschichte des Gutes bzw. dessen Besitzer ließ sich nichts ermitteln. Das Gutshaus wurde durch Mörserbeschuss im September 1915 zerstört.
Der Ort Augstkalne mit seinem Schloss liegt ca. 40km südwestlich von Jelgava (dt.: Mitau) und ca. 10km südwestlich von Tervete (dt. Hofzumberge) nahe der Grenze zu Litauen. Der Ort hieß bis 1939 Mezmuiza. Das Schloss wurde vor 1870 durch die Familie von Lieven erbaut. Das Gebäude stellt eine Kombination verschiedener Baustile dar. Es finde sich neogotische Elemente außen und Neo-Rokoko im Innern. Seit 1954 ist in dem Schloss eine Schule untergebracht. Das Gebäude und der dazugehörige Park sind sehr gut erhalten.
Der Ort liegt dicht bei Libau (Liepaja). Die Burg wurde 1245 vom Deutschen Orden errichtet und in Kämpfen mit den Kuren zerstört aber 1290 wiederaufgebaut. Die rechteckig angelegte Burg maß in etwas 40x70 Meter und besaß einen dreistöckigen Südflügel und einen Turm in der Westmauer. Sie hatte ihre Bedeutung als „Schlüssel zum Kurland“. Am Ende der Ordenszeit wurde die Burg an den Herzog Albrecht von Preußen verpfändet. 1608 gelangte die Burg wieder zurück an Kurland. Im 17. Jh. wurde die Festung grundlegend umgebaut und weiter verstärkt. Bis in das 18. Jh. befand sich in der Burg die Verwaltung für das umliegende Gebiet. Nach Beschädigungen am Anfang des 19. Jh. wurde die Anlage nicht mehr saniert und verfiel allmählich. In ihrer Geschichte wurde die Festung unter anderem von Schweden (1701), Franzosen (1812) und Deutschen (1915 – 1918) erobert und besetzt. Heute ist von der Burg eine beeindruckende Ruine erhalten.
Das prachtvolle Herrenhaus südöstlich von Saldus (dt.: Frauenburg) wurde im spätklassizistischen Stil mit Empireelementen im 19. Jh. erbaut. Durch einen Brand 1900 wurde das Schloss stark zerstört aber bereits 1901 erneut aufgebaut und erweitert. Das Schloss war im Besitz der Familie des Barons von Medem. Die Gutsanlage selbst entwickelte sich seit dem 17. Jh. Nebengebäude sind bis heute erhalten. Der Schlosspark wurde im 18. Jh. angelegt. In der Nähe des Schlosses befinden sich Reste einer kurischen Ringfestung. Diese wurde als eine der letzten Wehranlagen erst im 15. Jh. durch den Deutschen Orden erobert. Heute befindet sich in dem Schloss eine Grundschule
Nur etwa 6km nördlich von Vainode (dt.: Wainoden) liegt in einem Park das Schloss Lielbate bzw. Lielbatas Muiza (dt.: Groß-Bathen). Der Ort Bathen (oder auch Bata, Baten) wurde bereits 1253 erwähnt. Das Gut war im Besitz der Familie Osten-Sacken. Das ursprüngliche Gutshaus entstand um 1822 durch die Familie Osten-Sacken in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Heilquelle, die es noch heute gibt. Das Gutshaus brannte während der Unruhen 1905 ab. Das neue Schloss wurde 1907 durch den Architekten Wilhelm Restler (oder Resler) erbaut. 1923 schenkte der Baron Osten-Sacken das Gut dem Staat Lettland. Und es wurde in dem Schloss ein Sanatorium für Lungentuberkulose-Patienten eingerichtet. Um 1929 wurde dem Schloss ein Anbau zur Erweiterung des Kurbetriebes hinzugefügt. Seit dem Jahr 2000 ist das ehemalige Gutsgelände in Privatbesitz. Seit 2012 wird das Heilwasser in Flaschen abgefüllt und verkauft.
Das ehemalige Gut liegt östlich von Daugavpils (dt.: Dünaburg) am Ufer Daugava (dt.: Düna). Das Gutshaus war 2016 Teil eines Landwirtschaftsbetriebes und stand verfallen leer. 2020 war das Herrenhaus in privater Hand und wurde liebevoll saniert. Von den Nebengebäuden sind noch einige erhalten. Das Herrenhaus wurde 1896 erbaut und befand sich im Besitz der Familie Freitag – Loringhofen. 1899 wurde Wessel Freiherr von Freitag – Loringhofen geboren (1899 – 1944), der auch am Attentat auf Hitler beteiligt war. Der letzte Besitzer des Gutes bis zur Enteignung war Friedrich Sellin. Danach befand sich eine Schule in dem Gebäude.
Es ist nicht gesichert, um welches Gut Buschhof es sich auf dem Foto handelt. Es gab mehrere Höfe dieses Namens in Kurland z.B. in der Nähe von Jacobstadt (lett.: Jekabpils). Erhaltene Wirtschaftsgebäude aus Holz lassen eine gewisse Ähnlichkeit zu der historischen Darstellung erkennen. Hier wäre der heutige Name Birzi (Birzu Muiza). 1705 gehörte das Gut der Familie von Sass. Dieses Gut gehörte später der Familie Rautenfeld. Es ist nicht sicher, wann der Hof gegründet wurde. Im 1. WK wurde das Herrenhaus zerstört. An seiner Stelle baute man ein neues Gebäude, das als Schule genutzt wird und fälschlicherweise als Schloss bezeichnet wird. Während der Sowjetzeit war hier eine Landwirtschaftsschule untergebracht. Später war es ein Wohnheim und dann Wohnhaus.
Erstaunlicherweise lässt sich über das von Stavenhagen im Stahlstich festgehaltene Herrenhaus nur recht wenig erfahren. Es lag etwa auf halbem Weg zwischen Skrunda (dt.: Schrunden) und Priekule (dt.: Preekuln). In Dselden gab es eine Burg über die sich weder bei Pirang noch in den Burgenlisten von Menar und Tuulse Eintragungen finden. Von dieser Burg scheint nur noch der Burghügel erhalten zu sein. Der Ort selbst wird schon 1253 als Celde, später Selden oder Dselden erwähnt. Das Gut gehörte 1563 dem bischöflichen Rat Ernst von Sacken. Vermutlich besaß die Familie von Sacken das Gut bereits im 15.Jh. 1740 übernahm Ursula Emerentia von Medem (geb. Dorthesen) das Gut. 1743 wird das Anwesen an Georg Christoph von Mirbach weiterverkauft. Durch Tausch ging der Besitz an Anna Elisabeth von Koskull (geb. von Korff). Schon 1773 kaufte der russische Gesandte Karl Gustav Baron von Simolin das Gut. 1880 verkaufte die Familie das Anwesen an die Familie des Baron Julius von Tornow. 1907 war das Gut wohl finanziell in Schwierigkeiten, so dass Friedrich Baron von Fircks das Gut von Baron Julius von Tornow übernahm. 1911 verkaufte von Fircks das Gut an Baron Eduard von Kleist. Das Herrenhaus wurde im italienischen Villenstil mit Park erbaut und muss wohl prachtvolle Buch- und Kunstsammlungen enthalten haben. Von dem Herrenhaus ist wohl nichts mehr erhalten.
Der Ort mit dem ehemaligen Gut befindet sich 23km nördlich von Bauske (lett.: Bauska). Der Ort wird bereits 1492 erwähnt. Im 16. Jh. war das Gut im Besitz der Familie von Trotta (gen. Treyden). 1773 gehörte das Gut dem russischen Baron Peter von der Pahlen. 1826 wurde Groß-Eckau dem Sohn Peter übergeben. Er starb 1864 ohne Nachkommen. So ging das Gut an den Neffen Graf Leonid von der Pahlen auf Holzumberge. Der Sohn Sergei übernahm das Gut 1908. 1920 wurde das Gut enteignet. Die Gestaltung des frühklassizistischen Gutshauses war interessant: der Bau war dreigeteilt und wurde durch eine strenge Fensterlinie bestehend aus 16 Fenstern zusammengehalten. Vor dem Bau befand sich eine breite Freitreppe. Das Herrenhaus wurde zeitgleich mit Elley, Katzdangen und Mesothen gebaut. Eventuell stammte der Entwurf auch von Johann Georg Berlitz. Durch seine verschachtelte, niedrige Bauweise ähnelt der Bau eher einer großen Villa. Es wird vermutet, dass das Haus die Fortsetzung eines früheren Baus war. Das Gutshaus brannte durch zurückziehende russische Soldaten im I. Weltkrieg 1915 ab. Nach Internetangaben sind heute noch Stallgebäude erhalten.
Das Rittergut Groß-Iwanden entstand durch den Zusammenschluss von mehreren kleinen Gütern. Mitte des 16. Jh. war das Gut im Besitz der Familie von Rudolf Steinrat. Drei Generationen verblieb der Besitz in der Familie Steinrat und wurde durch sie vergrößert. 1643 erfolgte der Verkauf an Hofmarschall Christof von Sacken. 1646 wurde das Anwesen an Dettlof von Tiesenhausen weiterverkauft. Durch Tod und damit verbundener Erbschaft ging der Besitz 1690 an Ernst Gotthard von Manteuffel-Szoege. Wegen fehlende Erben wurde der Besitz 1750 an Friedrich Johann von Schlippenbach auf Gaicken und Muischazeem verkauft. 1821 wiederum erfolgte der Verkauf an Peter von Medem. 1853 wurde das Gut nochmalig an Baron Eduard von Heyking weiterverkauft. Im Besitz der Familie Heyking verblieb das Gut bis zur Enteignung 1920. Das Schloss entstand als neoklassizistischer Bau um 1860 nach Entwürfen des Architekten Theodor Zeilers. Auf der Parkseite befindet sich ein gewaltiger Portikus, der durch zwei freistehende und zwei angedeutete gewaltige, in Kolossalordnung gestaltete ionischen Säulen getragen wird. Durch einen Brand wurde das Schloss um 1905 zerstört, aber um 1912 wiederaufgebaut. Das Schloss mit seinem weitläufigen Park ist in einem sehr guten Zustand und wird heute als Jugendherberge genutzt.
Das ehemalige Gut ist südlich von Jelgava (dt.: Mitau) am Fluss Platone gelegen. Das Gebiet wurde um 1500 vom Ordensmeister Wolter von Plettenberg an Heinrich Mervelt (Meerfeldt) verliehen. Die Familie Meerfeldt verwaltete das Gut bis 1623. Ein Nachfahre Heinrichs verkaufte den Besitz an den herzoglichen Kanzler Michael Manteuffel. Dieser gab das Gut an seinen Schwiegersohn Heinrich von Plettenberg. Zwischenzeitlich wurde das Gut in Schönwerde umbenannt. Durch Heirat gelangte das Gut in den Besitz der Familie Manteuffel (Szoege) auf Katzdangen. Bis zum Konkurs der Familie von Manteuffel-Szoege 1803 verblieb der Besitz in der Familie und ging dann 1804 an Ernst Philipp Wilhelm von Drachenfels auf Sturhof und Autzenbach. Durch Erbschaft ging das Gut nun an Adelheid und Wilhelm von Hahn. Bis zur Enteignung 1920 verblieb der Besitz in der Familie. Das Gutshaus wurde durch die Familie Hahn von 1845 bis 1860 erbaut. Der ursprüngliche Entwurf stammt von dem Architekten E.J.A. Strauss aus Kurland. Heute ist das Gutshaus mit seiner neo-hellenistischen Gliederung mit russischem Einfluss (Einschätzung nach Pirang) restauriert aber einige Schmuckelemente fehlen an der Fassade. Das Gebäude beherbergt eine Schule und eine Bibliothek.
Das zweigeschossige Gutshaus mit seinen charakteristischen Seitenrisaliten wurde im 19. Jh. erbaut. Viele Schmuckelemente gingen bei späteren Umbauten verloren und so wirkt das ehemalige Herrenhaus heute eher nüchtern. Nach Agrarreform wurde das Gutsland aufgeteilt und an Bauern gegeben. Im Gutshaus wurde eine Schule eingerichtet, die jedoch 2008 geschlossen wurde. Heute ist das Gebäude ungenutzt. Im Keller sollen noch alte Gewölbe erhalten sein. Weitere Details zur Geschichte des Herrenhauses konnten nicht ermittelt werden.
Vilce liegt ca. 20km südsüdwestlich von Platone (dt.: Platon) entfernt. 1462 wurde ein großes Gebiet bei Mitau an Klaus Medehem (Medem) verliehen. Aus diesem ging auch das Gut Wilzen hervor. Das Gut wurde nach dem Fluss Wilzen benannt. Das Gut blieb bis 1812 im Besitz der Familie von Medem. Nach dem Tode von Karl Dietrich von Medem kaufte Dietrich von Grotthus das Anwesen. Durch Heirat gelangte das Gut in den Besitz der Familie von Hahn. Letzter Eigentümer war Baron Franz von Hahn bis zur Bodenreform. Nach der Bodenreform wurde 1921 eine Grundschule in dem Gebäude eingerichtet. Diese besteht bis heute. Zusätzlich befinden sich hier eine Touristeninformation und eine Ausstellung zur Geschichte der Schule und Gemeinde. Das Herrenhaus wurde durch Christoph Friedrich von Medem erbaut. Seine Frau war die Tochter des Grafen Keyserling. Aus diesem Grund ist über dem Portal noch heute das Wappen der Familien Medem-Keyserling zu sehen. Das Herrenhaus wurde im 19. Jh. stark umgebaut und wird in der Literatur als ein Entwurf mit ruhiger Silhouette beschrieben. Die Fassade der Auffahrtseite enthält keine Vorbauten oder Risalite. Das Portal blieb aber im barocken Stil erhalten. Das Herrenhaus war und ist durch einen Landschaftspark umgeben.
Grünhof war eines der ältesten Ordenslehen in Kurland. 1562 wurde das Gut zum Lehenshof und Jagdgebiet des Herzogs von Kurland, Gotthard Keller. 1768 erfolgte der Baubeginn des Schlosses auf Veranlassung von Herzog Ernst Johann Biron und nach Entwürfen des Architekten Bartolomeo Rastrelli, der jedoch vor der Vollendung starb. Der Architekt Severin Jensen beendete den Bau. Daher erklärt sich auch die Mischung aus Spätbarock und Klassizismus. 1795 ging das Gut an Alexander von Württemberg. 1850 wurde das Anwesen durch dessen Sohn an Alexis von Scheping verkauft. Später ging das Gut über an Karl Theodor von Medem auf Elley. Nach der Enteignung 1920 wurde das Schloss eine Schule und ist es bis heute geblieben. Die Fassade und Decken- und Wandmalereien aus dem 18 Jh. blieb weitestgehend bis heute erhalten.
Hasenpoth, zwischen Kuldiga (dt.: Goldingen) und Liepaja (dt.: Libau) gelegen, wurde erstmals im 13. Jh. erwähnt. Die einstige Hansestadt war Ordenssitz und Sitz des kurländischen Domkapitels. Um 1249 (andere Quellen etwas früher) wurde die Burg Hasenpoth durch den Ordensmeister Dietrich von Grüningen als Sicherungsanlage zwischen Riga und Preußen errichtet. Nach dem Livländischen Krieg wurde die Burg nicht mehr militärisch, sondern als Speicher genutzt. Anfang des 17. Jh. wurde die Burg renoviert aber Mitte des 17. Jh. im polnisch-schwedischen Krieg erneut zerstört. Danach wird die Anlage erneut aufgebaut und geht nach dem Tod des Herzogs von Kurland in den Besitz von Michael Friedrich Nold über. Die Burg wird zum Wohnschloss umgebaut. Aber auch diese Bedeutung verliert die Anlage bald. In den 1920er Jahren war die Burg noch teilweise als Wirtschaftshof und Wohngebäude genutzt und war im Besitz des Barons Grotthus. Die Gutsherren wohnten im nahegelegenen neuen Herrenhaus, dass nach der Reform wohl als Gymnasium genutzt wurde. Ab 1990 wurden schrittweise Restaurierungsarbeit an der ruinösen Anlage durchgeführt um sie vor dem weiteren Verfall zu schützen.
Das ehemalige Gut liegt unweit der Grenze zu Litauen, ca. 30km nordöstlich vom litauischen Birzai (dt.: Birsen) und ca. 28km südlich von Frydrychszat (dt.: Friedrichstadt) entfernt. Das Gebiet wurde 1465 an Heinrich von Stellen verlehnt. Es verblieb bis 1580 in der Familie. Bis 1686 war die Familie von Lüdinghausen-Wolff Eigentümer. Anfang des 18. Jahrhunderts war lange Zeit die Familie von Taube bis 1794 Herr auf diesem Gut. Ab 1806 im Besitz der Familie des Baron von Hahn. In dieser Familie verblieb der Besitz bis 1938 (zum Schluss als Restgut). Das Herrenhaus mit seiner hölzernen Veranda wurde 1875 durch Friedrich von Hahn im klassizistischen Stil errichtet und ist heute sehr schön saniert. Neben dem Herrenhaus sind auch Wirtschaftsgebäude und der Gutspark erhalten. Nach der Enteignung zog die Familie von Hahn in die Mühle und in das Herrenhaus zog eine Teigwarenfabrik. Ab 1930 beherbergte das Gebäude eine Grundschule. Im 2. Weltkrieg war hier ein Lazarett der Roten Armee untergebracht. Nach dem Krieg und bis zum heutigen Tag ist in dem Herrenhaus eine Grundschule eingerichtet. Um das Gut ranken sich viele Legenden. Noch heute wird berichtet, dass Mitglieder der Familie von Hahn als unruhige Geister in dem Herrenhaus umgehen. Die Gemeinde pflegt liebevoll das Andenken und hat eine touristische Attraktion geschaffen. Jedes Jahr wird hier das Marienbrückenfest gefeiert. Die Brücke schenkte der Baron von Hahn seiner Frau zum Namenstag. Die Originalbrücke wurde im 2. WK gesprengt und später durch eine neue ersetzt.
Das ehemalige Herrenhaus Ilga liegt südlich von Skrudaliena (dt.: Skrudalina) direkt im Grenzgebiet zu Weißrussland mitten im Wald und ist nur durch holprige Wege zu erreichen. Es lag im östlichsten Zipfel des ehemaligen Kurlands. Das Herrenhaus wurde um 1890 durch den Architekten Wilhelm Neumann im Stil des Historismus erbaut und wurde bis 1920 als Jagdschloss genutzt. Im I. Weltkrieg wurde das Anwesen teilweise zerstört. Zur weiteren Geschichte des Hauses ließ sich nichts ermitteln. Es beherbergt heute ein modernes Institut für Biologie der Universität von Daugavpils und wurde mit EU-Mitteln prachtvoll saniert. Auffallend sind die Strahlend weißen und mächtigen Säulen an der eigentlich wenig repräsentativen Seite des Gebäudes. Der seitliche Portikus wirkt etwas überdimensioniert und deplatziert.
Das Gut Ilsenberg liegt heute in Litauen an der Grenze zu Lettland nahe dem Ort Rokiskis, gehörte aber nach alten Karten zu Kurland. Es wird erstmalig im frühen 16. Jh. urkundlich erwähnt. Die Gründung erfolgte vermutlich durch die Familie Berndt von Kerssenbrock. Die Familie besaß das Gut von 1515 bis 1616. Danach ging es ca. 1642 nach verschiedenen Besitzerwechseln in den Besitz von Nicolaus von Korff über. 1687 erstand Adam von Orgies - Rutenberg das Anwesen. Bis 1863 verblieb der Besitz in der Familie Orgies – Rutenberg. Da der letzte Besitzer der Familie, Ernst Dietrich Victor, kinderlos blieb, verkaufte er den Besitz an den deutschen Ingenieur Fuchs. Er erbaute den Palast und nannte ihn angeblich nach seiner Frau Ilse oder Elsa Ilsenberg. Hier verschwimmen Geschichte und Legende, da der Name Ilsenberg viel älter ist. Fuchs bewirtschaftete das Gut bis 1896. 1896 kaufte Eugenius Dymsza das Anwesen. Bis zur Enteignung durch sowjetische Behörden verblieb das Gut in der Familie Dymsza. Die Familie floh vor der drohenden Deportation nach Litauen. Nach dem II. Weltkrieg wurde das Gut unter russischer Führung ein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb. Nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Lettlands war das Gut verlassen und verwahrloste. 2003 wurde der Besitz privatisiert. Das Ziel nach der Privatisierung war es, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu errichten, der nach ökologischen Gesichtspunkten wirtschaftet. Der heutige Wirtschaftsbetrieb "Ilzenbergas" organisiert Führungen durch den Park und den Betrieb.
Über dieses abgelegene Gut, das einst südöstlich von Liepaja (dt. Libau) und südwestlich von Priekule (dt.: Preekuln) dicht an der Grenze zu Litauen lag ließen sich nur wenig geschichtliche Angaben ermitteln. Lediglich war herauszufinden, dass im 17. Jh. das Gut im Besitz eines Magnus Nolde und danach in den Händen von Heinrich von Dönhoff war. Das Gutshaus entstand um 1876 und ist bis heute erhalten. Es beherbergt eine Grund- und Musikschule.
Kalkuni ist ein schmuckloser Vorort von Daugavpils (dt.: Dünaburg). Hier findet sich ein imposantes Herrenhaus. Es wurde zwischen 1890 und 1892 durch den Grafen von Oettingen nach Plänen des damals berühmten Architekten Carl Johann Wilhelm Neumann (lett.: Vilhelms Neimanis, 1849-1919) erbaut. Heute befindet sich das heruntergekommene aber immer noch beeindruckende Gebäude auf dem Gelände einer Schule. Direkt angeschlossen und in unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Zweckbauten aus der Sowjetzeit.
Der Ort Kandava (dt.: Kandau) liegt ca. 20 km südöstlich von Talsi (dt.: Talsen) am Fluss Abava (dt.: Abau) in der „Kurischen Schweiz“. In dem Ort befand sich eine Befestigung des Deutschen Ordens zum Schutz der Handelsstraße von Goldingen (lett.: Kuldiga) und Riga. Nachweislich hat die Burg schon um 1318 existiert. Die Burg wurde strategisch auf einem Berg errichtet. Am östlichen Berghang befindet sich noch heute ein Turm der ehemaligen Befestigungsanlage, der an tieferer Stelle errichtet wurde. Dem Turm werden Verwendungen als Brunnenturm, Wachhaus oder Pulverturm zugeschrieben. Außer dem Burgberg und dem Turm sind keine Reste der Burg erhalten geblieben.
Der Name Katzdangen geht auf den lettischen Namen für Ziege (kaza) zurück. Eine Ziege soll in einer uralten Legende um das Gut eine Rolle gespielt haben. Seit dem 16. Jh. war das Gut im Besitz der Familie Manteuffel - Szoege. Der Architekt Georg Berlitz hat von 1800 bis 1804 das Schloss im Auftrag des Besitzers Karl Gustav von Manteuffel als zweistöckigen Monumentalbau im Stil des Spätklassizismus entworfen und gebaut. Das Schloss wurde durch eine der größten und schönsten Parkanlagen des Baltikums umgeben. In den Revolutionsjahren um 1905 brannte das Schloss ab, wurde jedoch nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg wiederaufgebaut. Im I. Weltkrieg wurde das Schloss erneut zerstört und zwischen 1925 und 1929 abermals aufgebaut. Letzter Gutsbesitzer auf Katzdangen war Georg von Manteuffel. Ab 1930 war hier eine staatliche Landwirtschaftsschule untergebracht. Heute wird das Schloss als Kultur- und Ausbildungszentrum genutzt.
Das heute noch imposante Schloss Kautzmünde im kleinen Ort Saulaine (Aahof) liegt unweit von Bauske (Bauska). Ursprünglich war Kautzmünde bzw. das Kauzenland am Bach Kauze Bestandteil eines aus fünf Gütern zusammengeschlossenen Besitzes der Familie von Schulte. Die Familie verkaufte 1753 Kautzmünde an Johann Ernst von Schoeppingk. 1777 Hauptmann Schoeppingk hinterließ den Besitz seiner Tochter Juliane, die mit dem russ. Oberstleutnant und späteren General Peter von der Pahlen verheiratet war. Pahlen wählte Kautzmünde als Hauptsitz und ließ hier ca. 1780 ein großes Herrenhaus nach den Entwürfen des dänischen Architekten Severin Jensen errichten. Das Herrenhaus wurde zunächst als dreistöckiges Haus mit einstöckigen, abgetrennten Seitenflügeln erbaut. 1905 wurde das Schloss schwer beschädigt und nach Vorgaben des Architekten Reynier wiederaufgebaut und erweitert. Die geschwungenen Seitenflügel erhielten ein Mansardengeschoss. Einige Änderungen, wie das Heranführen der Seitenflügel an das Hauptgebäude, stören etwas die Harmonie bzw. den ursprünglichen Eindruck des Haupthauses. Der letzte Besitzer war Graf Paul von der Pahlen, der auch der letzte Landesbevollmächtigter von Kurland war. Er wurde 1920 enteignet wurde. Nach der Enteignung wurde das Schloss als Landwirtschaftsschule genutzt.
Der Ort Kurmene (dt.: Kurmen) liegt unmittelbar an der Grenze zu Litauen ca. 30km nördlich der litauischen Stadt Birzai (dt.: Birsen) am Flüsschen Memel (li.: Nemuneles). Das Gut wird bereits im 15. Jh. erwähnt. Es wurde durch den Ordensmeister an Heinrich Sellen vergeben. Durch Erbschaft ging das Gut in den Besitz der Familie Lüdinghausen-Wolff über. Durch Heirat kam das Gut später in die Hände der polnischen Familie Komorowski. Hier verblieb es bis zur Reform. 1920 starb der letzte Besitzer Peter Anthony Komorowski und im selben Jahr bekam die Familie Komorowski noch 9 Hektar des Gutes und konnte die Ruine des Herrenhauses und Nebengebäude behalten. 1934 verkaufte die Witwe Maria Mathilde Komorowski das Restgut an Velty Adam. Schon 1938 wurde das Gut an Kriss Karklin verkauft aus Liepaja (dt.: Liebau). Das Gut war berühmt durch Pferde und Fischzucht. Das einstöckige Gutshaus brannte im I. WK ab (der genaue Zeitpunkt ist unklar). Es sind noch der Park, einige Nebengebäude und eine künstliche Burgruine erhalten.
Einer Legende zur Folge ist der Name des Gutes dadurch entstanden, dass Familienmitglieder im polnisch-schwedischen Krieg im 17. Jh. in die Wälder geflohen sind. Nach dem Krieg blieben sie einfach dort und errichteten ein Gut mit einem neuen Gutshaus. Besucher der Familie fragten angeblich auf Lettisch nach dem Gutshaus „Kurmuiza“. Daraus soll sich der Name „Kurmene“ ergeben haben. Die Identifikation des Herrenhauses wurde ermöglicht durch Wolfgang Sax (Arbeitsgemeinschaft Feldpost 1914 - 1918). Erst später fand ich im Internet eine Umfangreiche Abhandlung über das Gut, dass der Autor Marek Gluszko erstellt hat (http://polonika.lv/wp-content/uploads/2014/06/Kurmene.pdf). Einige Fakten sind daraus entnommen.
(Die Identifikation des Herrenhauses wurde ermöglicht durch die Unterstützung von Wolfgang Sax - Arbeitsgemeinschaft Feldpost 1914 - 1918 e.V.)