Informationen folgen noch.
Das ehemalige Gut Kadfer liegt etwas abseits der Straße P13 zwischen Limbazi (dt.: Lemsal) und Puikule (dt.: Puikeln), ca. 8km. nördöstlich von Limbazi entfernt an dem kleinen Katvari-See. Das Gut gehörte im 14.Jh. Jakob Live. 1357 wurde es Johann Aderkas verliehen. 1636 wurde es an Ernst Mengden gegeben. 1739 tauschte die Familie von Mengden mit dem Generalmajor von Boye das Anwesen gegen das Gut Meyershof. Dieser überließ sein Gut 1750 mit dem Geheimrat Johann Christoph Baron von Campenhausen, der es 1751 dem Gut Lindenhof im Kreis Wenden vereinte. Ab 1775 gelangte das Gut durch Verkauf in den Besitz dem Landrat Friedrich Reinhold von Berg. 1806 bis 1834 war das Gut im Besitz des Artillerie-Leutnant Christian Bernhard von Zimmermann. Durch Kauf ging das Gut in den Besitz der Familie von Sommer. Der letzte Besitzer war ab 1906 Erich von Sommer. Ab 1920 befand sich in dem Gutshaus eine Grundschule. Im Jahr 2004 fand man verdeckte Wandmalereien. 2008 sollte das nun leerstehende Gebäude versteigert werden. Es fanden sich lange keine Investoren. Nun ist das Anwesen wieder in Privatbesitz. Das befindet sich in einem großzügig angelegten Park und stammt aus dem Jahr 1740. Ursprünglich war das Haupthaus aus Holz. Es wurde im 19. Jh. mit roten Ziegelmauern im neogotischen Stil verblendet und war mit seinen noch erhaltenen Nebengebäuden über Kolonnaden verbunden.
Gouvernement Estland. Das Gut wurde 1665 vom Gut Kokenkau (estn.: Koonga) abgeteilt. Es gehörte zu der Zeit der Familie Wolffeldt. Durch Erbschaft ging es an die Familie von Derfelden und verblieb hier bis 1872. Später war das Anwesen im Besitz der Familie von Brandt. Vor der Bodenreform gehörte das Gut der Familie von Karl Gottlieb von Brandt. Das Gutshaus wurde im frühklassizistischen Stil ca. 1786 durch Fromhold Jakob von Derfelden erbaut. Der markante Balkon wurde erst Ende des 19. Jh. hinzugefügt. Bei den Unruhen um 1905 wurde das Haus stark beschädigt und in etwas abgewandelter Form wieder restauriert. In dem weitläufigen Park am Fluss Enge sind einige Nebengebäude erhalten, darunter das beeindruckende ehemalige Verwalterhaus, dass aus Feldsteinen errichtet wurde. Im Park befindet sich eine Säule in Gedenken an Emelie von Derfelden, die hier 1881 im Fluss ertrank. In dem Haus seit 1929 bis heute eine Schule eingerichtet. Das Managerhaus wird als Turnhalle genutzt.
Das ehemalige Gut liegt ca. 20km westlich von Pernau (estn.: Pärnu). Der Ort selbst existiert seit 1518. Das Gut wurde erst zu Beginn des 18. Jh. gegründet. Es wurde an die Familie von Rönne gegeben. 1800 ging es an Adolph Wilhelm von Oettingen. 1820 verpfändete dieser das Anwesen an den Hofrat Carl Linde. Anfang des 20. Jh. war das Anwesen im Besitz der Familie von Ditmar. Das Herrenhaus mit seinen beiden Terrassen stammt vom Beginn des 19. Jh. Zu Sowjetzeiten war in dem kleinen Herrenhaus ein Kindergarten und eine Bibliothek untergebracht. Der Park ist von einer alten Steinmauer umgeben. Seit 1998 befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Erste Renovierungen waren 2019 zu erkennen, das Haus selbst stand aber leer.
Dieses Herrenhaus liegt in der Stadt Cesis (dt.: Wenden). Um 1943 muss es als Erholungsheim gedient haben. Leider ließen sich keine weiteren Details zum Herrenhaus und dessen Besitzer ermitteln.
Die Ruine der Ordensburg liegt ca. 33km südlich von Viljandi (dt.: Fellin) entfernt auf einer landschaftlichen Erhöhung. Karkus wird bereits 1248 (andere Quellen 1241) als Ordensvogtei am Ufer der Halliste und als Nebenburg von Fellin erwähnt. Samaiten zerstörten die zunächst in Holzbauweise errichtete Burg um 1330, die jedoch zeitnah als steinerne Befestigung mit weiterhin Anlagen aus Holz wiederaufgebaut wurde. 1366 wurde die Burg erneut durch Litauer eingenommen. Nach Zusammenbruch des Ordensstaates wurde die Festung 1560 durch Russen, 1561 von Polen, 1563 durch Schweden und 1574 wieder durch Polen erobert. Die Polen gaben die Festung an den Herzog Magnus, in dessen Besitz sie bis 1583 blieb. Nach seinem Tod wurde sie 1584 an Jürgen Fahrensbach verliehen. 1601 ging die Burg in den Besitz von Karl von Södermanland über. Sie wird durch Gustav Adolph 1641 an seinen Schatzmeister Jaspar Matson Kruse vergeben. 1747 gehörte das Gut dem Generalleutnant von Lieven und ein Teil bis 1780 seiner Witwe. Danach gehörte es dem Staat. 1765 verlieh Katharina II. einen Teil des Burggutes an General Graf Lacy und 1795 einen Teil an den Staatsrat Johann von Weydemeyer (auch Weidemeier). Weidemeier verkaufte 1798 das Teilgut an August Friedrich Sievers. Carl Graf Dunten erwarb 1799/1800 danach beide Teile des Gutes. In der Familie von Dunten verblieb das Gut bis zur Enteignung 1916. Letter Besitzer war Reinhard Dunten-Dalweg. Das spätere eingeschossige Holzherrenhaus lag gegenüber der Burg, wurde aber zerstört. Heute ist noch ein Verwaltergebäude und ein Speichergebäude erhalten, in dem eine Bar eingerichtet ist. Die Burg wurde in Kastellform in Anlehnung an die Burg Fellin angelegt. Da es sich bei der Anlage um eine Vogtburg handelte, wurden keine prunkvollen, großen Räume geschaffen. Im 15. Jh. wurden erhebliche Umbauten vorgenommen, als der Komtur von Fellin nach Karkus versetzt wurde. So wurden die Mauern erhöht und zum Schutz vor aufkommenden Geschützen Halbtürme gen Osten errichtet. Ferner wurde eine Kapelle eingerichtet. Im 18. Jh. wurde an der südlichen Mauer der Vorburg die Peterskirche aus Bestandteilen der Schlossmauer angefügt. Die Zerstörung der Burg ist zeitlich nicht gesichert belegbar, wird aber auf um die Nordischen Kriege (1700-1721) um ca. 1708 geschätzt. Im 18. Jh. muss die Burg bereits eine Ruine gewesen sein, während Dokumente aus der 2. Hälfte des 17. Jh. die Burg noch als intakt und um 1633 noch als funktionierende Wehranlage vermerken. Heute sind noch eine eindrucksvolle Ruine und die Kirche erhalten.
Der ehemalige Gutshof ist heute quasi ein südlicher Vorort von Valmiera (dt.: Wolmar). Das Gut wurde durch den schwedischen König Gustav Adolf II. 1638 dem Kanzler Axel Oxenstierna (1583-1654) geschenkt. 1737 ging das Gut als Schenkung der Kaiserin Anna an den Feldmarschall Burchhard Münnich (1683-1767). Dieser verkaufte es 1740 seinem Schwiegersohn Johann Heinrich Freiherr von Mengden (1701-1768). 1882 verkaufte die Familie Mengden das Gut an Otto Edgar von Löwenstern (1853-1889). Zum weiteren Verlauf gibt es unterschiedliche Angaben. Als letzter Besitzer wird ein nachkomme Kurt von Löwenstern-Kokenhusen, aber auch die Familie von Medem genannt. Das Gelände wird durch das lettische Militär bis heute genutzt. Das eigentliche Herrenhaus wurde unter Johann Heinrich von Mengden um 1760 als einstöckiger Mansardbau errichtet. Das Gebäude wurde mehrfach stark umgebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde der Bau von 9 auf 11 Achsen erweitert und mit einem hohen Mansarddach versehen. Zentral wurden ein 2-stöckiger Risalit mit Dreiecksgiebel und zwei Seitenrisaliten mit Dachbögen als Abschluss ergänzt. Eine zweiseitige Rampe und eine Treppe führten zum Haupteingang. Zwischen den Weltkriegen wurde dem Gebäude die Harmonie genommen. Es wurde ein zweiter Stock hinzugefügt und das schmückende Mansarddach durch ein einfaches, flaches Satteldach ersetzt. Das Gebäude ist bis heute erhalten. Das dargestellte Gebäude ist ein neuerer Bau, der vermutlich in den 1920er oder 1930er Jahren in der Nachbarschaft des eigentlichen Herrenhauses aber in Anlehnung an die Architektur des eigentlichen Herrenhauses entstanden ist und vermutlich als Kasernengebäude dient.
Das ehemalige Gut Kempen liegt zwischen Cesis (dt.: Wenden) und Sigulda (dt.: Segewold). Über das Anwesen konnten nur wenig Fakten ermittelt werden. Das Gutshaus wurde im 19. Jh. errichtet und gehörte der Familie von Wolff. Nach der Unabhängigkeit Lettlands wurde das Haus an den bedeutenden Opernsängern Paul Sakss gegeben. Das Haus wird derzeit saniert und befindet sich in Privatbesitz.
Das ehemalige Herrenhaus von Käru (dt.: Kerro) liegt auf halbem Weg zwischen Rapla (dt.: Rappel) und Türi (dt.: Turgel). Das Gut von Käru wurde Mitte des 18. Jh. von einem anderen Besitz abgetrennt und als selbstständiger Betrieb etabliert. Bis 1840 gehörte es der Familie von Stauden. Danach wurde es an den Gardeleutnant Adolph Woldemar Pilar von Pilchau verkauft. 1851 wechselte es in den Besitz durch erneuten und ging an Charlotte von Ditmar (geb. Baroness Stackelberg) und ging danach durch Erbschaft 1898 an die Familie von Renteln. (Hier weichen die verschiedenen Quellen voneinander ab). Bei ihr verblieb das Gut bis zur Bodenreform 1919. Das Herrenhaus wurde 1878 im eklektizistischen Stil vom Rigaer Architekten Robert Pflug im Auftrag von Karl von Ditmar erbaut. Das Haus hat neooklassizistische Elemente. Mit seinem zerklüfteten Profil und den zwei Aussichtstürmen wirkt es etwas uneinheitlich. 1905 wurde das Anwesen durch Aufständige in Brand gesteckt aber kurze Zeit später wiederaufgebaut. Im II. Weltkrieg erlitt das Herrenhaus erneut Zerstörungen und verlor dabei die beiden Türme. Ab ca. 1922 bis 2002 befand sich eine Schule in dem Gebäude. In dieser Zeit ging die originale Inneneinrichtung verloren. Danach stand das Anwesen leer bis es privatisiert wurde. 2016 war das Haus leidlich gut erhalten und schien bewohnt zu sein.
Das ehemalige Gutshaus liegt verlassen ca. 6 km südlich von Viljandi (dt.: Fellin). Das dazugehörige Gut wurde im 16. Jh. zunächst an einem anderen Ort gegründet und gehörte Wilhelm von Tödwen. Durch Vererbung ging es an Heinrich von Tödwen und später an Maria von Tödwen, die mit Anton von Klot verheiratet war. Auf den Familiennamen Klot geht auch der heutige Name Loodi abgeleitet von Klotenhof zurück. 1679 verkaufte Otto Wilhelm von Klot das Gut seinen Onkeln Berend und Wilhelm von Bock. In der Familie von Bock blieb das Gut bis zur Enteignung 1919. Letzter Eigentümer war Bernhard von Bock. Das einstöckige, barocke Herrenhaus mit Krüppelwalmdach wurde in Holzbauweise in der 2. Hälfte des 18. Jh. erbaut. Der zweigeschossige Südflügel kam erst in der 2. Hälfte des 19. Jh. dazu. Das Gutshaus wurde bis 1967 als Schule und danach als Sportlerheim genutzt. Heute befindet es sich in Privatbesitz. In jüngster Vergangenheit wurden bei Restaurierungsarbeiten barocke Wandmalereien im Innern gefunden.
Die Festungsanlage befand sich ca. 20km südöstlich von Riga auf der Insel Holme zusammen mit einer Wehrkirche. Die Burganlage war ein Verteidigungspunkt der Liven und wurde als Kastell in Rechteckform mit Mauerstärken von über 3 Metern angelegt. Die Mauern selbst wurden in Schalenbauweise ausgeführt (innen und außen sorgfältig gemauerte Schalen und mittig mit Schutt bzw. Steinen aufgefüllt). Die Anlage verfügte über zwei Tore und vermutlich einem Turm. Die Mauern trugen nach heutigem Kenntnisstand Wehranlagen aus Holz. Die Burg selbst diente wohl nur reinen Verteidigungszwecken und nicht als Wohnburg. Es wurden keine Gebäudereste im Innern der Ummauerung gefunden. Die Burg selbst wurde von Meinhard von Stein um 1190 nach der Errichtung der Anlage von Üxküll errichtet. Schon im 13. Jh. verlor Holme seine Bedeutung, da das nahe Riga aufstrebte. Die Burg wurde schließlich zerstört und nicht mehr aufgebaut. Bis in die Mitte des 20.Jh. müssen Teile des Mauerwerks erhalten geblieben sein. Ob heute noch Reste existieren, ist dem Verfasser nicht bekannt.
Das kleine Holzherrenhaus liegt an der Strasse von Tartu (dt. Dorpat) nach Valga (dt.: Walk) etwas östlich des Vörtsjärv-Sees (dt.: Würzjärw-Sees). Das Gut entstand etwa in der zweiten Hälfte des 17. Jh. als Beigut von Ringen (estn. Rongu). Zu Beginn des 20. Jh. gehörte das Gut Bruno Gustav von Samson-Himmelstjerna. Zu Sowjetzeiten wurde das Gutshaus als Gemeindezentrum genutzt. Das Gutshaus mit seinen verschiedenen Anbauten ist gut erhalten und wird im Rahmen der Möglichkeiten saniert. Das Haupthaus stammt aus dem 18. Jh. Im 19. Jh. wurde es zweimal erweitert. Der freundliche Besitzer lädt gern interessierte Besucher zu einem Rundgang durch das Haus ein. Zum Gutshaus ist ein solides Wirtschaftsgebäude aus Feldsteinen erhalten geblieben.
Das ehemaliges Gut lag unweit von Koknese (dt.: Kokenhusen) an der Daugava (dt.: Düna). Der Ort mit dem heutigen Namen Pastamuiza ist kaum noch auf aktuellen Karten verzeichnet. Über die Entstehung des Gutes und seine Besitzer ist nur wenig bekannt. Es ist nur gesichert, dass das Gut zeitweise im Besitz der baltischen Uradelsfamilie von Tödwen und auch der Familie von Sass gewesen sein muss. Hans von Tödwen verkauft das Gut 1451 an die Familie Walm. 1531 ging das Gut durch Verkauf von Hans Walm an die Familie von Heinrich Stapel. 1663 verkauften Nachkommen das Gut an Jacob Becker. Dessen Enkelin heiratete den Obristen Sass, der somit 1731 in den Besitz des Gutes kam. Nachgewiesen werden kann, dass das Anwesen 1750 im Besitz der Familie von Wesseling war. Da es keine leiblichen Erben gab, wurde der Besitz 1780 an Peter von Rass veräußert. Es folgten der polnische Hofrat Daniel Friedrich von Rieß (ab 1794), Christoph Gerhard Behling (ab 1800), Georg Ferdinand von Lewezow (ab 1814) und Carl von Brümmer (ab 1830). Über die Entstehung des Gutshauses, dessen Geschichte und heutigen Zustand war nichts zu ermitteln.
Das ehemalige Gut mit seinem Schloss liegt ca. 1km von Groß Roop (Lielstraupe) an der Raupa (lett.: Brasle) und ca. 30km nördlich von Segewold (lett.: Sigulda) entfernt. Das Gut wird 1408 als kleiner Hof bei Roop schriftlich erwähnt. Aber schon um 1378 im Besitz der Familie des Kersten v. Rosen bis in die Mitte des 18. Jh. Durch Erbschaft an den Grafen Löwenwolde. Danach im Besitz der Familie des Barons Georg v. Meyendorff, ein Neffe des Grafen Löwenwolde. Der letzte Beistzer bis 1920 war Alexander Baron Meyendorff. Seit 1930 befindet sich eine Schule in der Gutsanlage. Das Gut auf dem Grund des ehemaligen Dorfs Roysell errichtet. Die Gutsanlage hatte als einheitlicher Komplex alle kriegerischen Handlungen gut überstanden. Charakteristisch war ein breiter Torturm, dessen obere Etagen in Krisenzeiten als Wohnraum genutzt werden konnten. Zu beiden Seiten schlossen sich im rechten Winkel ein Ost- und ein Westflügel an. Das Gebäude wurde vermutlich um 1400 als Burg erbaut. 1938 wurden Teile des Schlosses abgerissen, darunter auch der charakteristische Torturm.
Das Gut liegt versteckt und schwer zugänglich im Wald etwas abseits der Straße 32 von Laiküla (dt.: Layküll) nach Haapsalu (dt.: Hapsal) etwa 3km südöstlich von Männiku (dt.: Tannenhof) entfernt an einem kleinen See. Das Gut wurde im 16. Jh. gegründet. Es war im Besitz verschiedener Familien z.B. Löwenwolde, Derfelden, Kursell, von Brevern und Otto Magnus von Rehbinder. 1780 wurde das Anwesen von Johann Ernst von Stackelberg erworben. 1881 ging das Gut in den Besitz der Familie von Gotthard von Maydell und verblieb in deren Besitz bis zur Bodenreform. Der letzte Eigentümer vor der Reform war Harry von Maydell. Nach dem II. Weltkrieg wurde das Herrenhaus als Wohnhaus genutzt. In den 1960er Jahren drohte das Haus einzustürzen und wurde verlassen. In den 1970er Jahren stürzte das Haus ein und seitdem ist es eine Ruine. Das frühklassizistische, zweistöckige Herrenhaus wurde um 1800 vermutlich auf den Mauern eines älteren Gebäudes erbaut. Das Herrenhaus war zur damaligen Zeit eines der prächtigsten in der Gegend. Die Mauern des Gebäudes waren im Innern reich mit Gemälden geschmückt. Leider sind so gut wie keine Fotodokumente zu dem Gut oder dem Herrenhaus erhalten geblieben.
Das Herrenhaus Kölljall liegt etwas abseits an der Straße 10 nach Kuressaare (dt.: Arensburg), ca. 18km nordöstlich von Kuressaare. Das Gut war bereits um 1250 im Besitz der Familie Buxhoeveden. Es gehörte damals einem Henricus de Beckeshofwede. 1524 war es durch Verkauf im Besitz von Johann Nynegall, danach durch Heirat von Lüdinghausen und ab 1609 durch Schuldenbegleichung im Besitz der Familie von Budde. Später ging es durch Heirat an Major Odert von Poll und 1677 an die Familie von Osten-Sacken. 1840 war es durch Verkauf wiederum im Besitz der Familie von Buxhoeveden. Hier verblieb der Besitz bis zur Bodenreform 1919. Der letzte Besitzer war von 1903 bis 1919 Baron Konstantin von Buxhoeveden. Von 1921 bis 1955 war hier eine Landwirtschaftsschule untergebracht. Danach war es ein Büro eines staatlichen Landwirtschaftsbetriebes. Heute ist das Anwesen in Privatbesitz, scheint aber leer zustehen. Das Herrenhaus stammt aus dem Ende des 18. Jh. Der prächtige Portikus wurde erst zu Beginn des 19. Jh. hinzugefügt. Das Gutsgelände wurde über vergleichsweise monumentale Tore betreten, die mit einer niedrigen Mauer verbunden waren. Von den Toren ist nur noch eines erhalten.
Das Herrenhaus Lööne liegt etwas Abseits der Straße 10 von Pöide (dt.: Peude) nach Kuressaare (dt.: Arensburg) etwa 30km südwestlich von Pöide auf der Höhe von Valjala (dt.: Wolde). Das Gut entstand 1480 und gehörte Hans Scheer. Dieser verkaufte es 1489 (andere Quellen: 1498) an Hans Poll. In der Familie Poll verblieb es bis 1698. Hier ging es durch Verlauf an den Rittmeister Reinhold von Vietinghoff. 1731 kaufte der Oberstleutnant Christian Berend von Berg das Gut. Schon 1744 wurde es weiterverkauft. Es folgten verschiedenen Besitzer. 1759 übernahm der Landrat Hermann Gustav von Weymarn das Gut. 1789 ging es durch Verkauf an Carl Gustav von Güldenstubbe. Durch Erbschaft ging das Anwesen in die Hände der Familie Buxhoeveden über. In dieser Familie verblieb es bis zur Bodenreform. Letzter Besitzer war von 1880 bis 1919 Baron Reinhold von Buxhoeveden. Von 1923 bis 1973 war in dem Gutshaus eine Schule untergebracht. Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. 2018 stand das Haus leer. Das Herrenhaus wurde Ende des 18. Jh. eingeschossig im Barockstil errichtet. Die Gotischen Elemente der Fassade wurden erst 1864 hinzugefügt. Zu dieser Zeit wurde auch der zweistöckige Mittelrisalit hinzugefügt. Am Giebel findet sich bis heute das Wappen der Familie Güldenstubbe mit der Jahreszahl 1864 (1867?). Pirang bezeichnet sie als unerfreuliche Form der nachträglichen Gotisierung. Der hohe schmiedeeiserne Balkon über den neogotischen Fenstern ist verschwunden.
Das Gutshaus liegt unweit der Strasse von Tartu (dt.: Dorpat) nach Valga (dt.: Walk) nahe Sangaste (dt.: Sagnitz). Erstmals erwähnt wird das Gut um 1551. Zu Beginn des 20. Jh. war das Gut im Besitz von Edward Georg Lilienfeld. Zu Sowjetzeiten war in dem Gutshaus eine Schule untergebracht. Aktuell wird das Haus saniert. Das einstöckige Gutshaus wurde zu Beginn des 19. Jh. erbaut. Der Eingang befindet sich merkwürdigerweise an der Seite des Hauptgebäudes, wurde vermutlich später von der Symmetrieachse bzw. von der Front des Haupthauses wegverlegt. Auch der ausladenden Seitenflügel wurden vermutlich erst später hinzugefügt.
Das nahe Valmiera (dt.: Wolmar) gelegene ehemalige Gut Kokenhof wurde bereits 1582 erstmals erwähnt. Ursprünglich wurde auf dem Gut ein hölzernes Herrenhaus errichtet. Das heutige prachtvoll erhaltene Herrenaus wurde um 1880 von den damaligen Besitzern, der Familie Schröder, errichtet. Zu dem Herrenhaus gehörte ein prachtvoller Blumenpark, der mit dem Park von Keukenhof in Holland konkurrieren konnte. Der Park wurde durch Nikolaj Anders von Hartwiss angelegt, der auf Kokenhof geboren wurde, Die Familie selbst kam ursprünglich aus der Schweiz in das Baltikum. Zu Zeiten der Familie Schröder wurde der Park erweitert. 1937 wurde das Herrenhaus in eine Schule umgewandelt und blieb es bis heute. Bei Renovierungsarbeiten 1997 wurden alte Deckengemälde wiederentdeckt. 2012 wurde der Park mit seiner Sonnenuhr rekonstruiert.
Kokenhusen (lett.: Koknese) war schon um 1000 v.u.Z. eine letgallische und selonische Ansiedlung. Eine hölzerne Befestigungsanlage wurde um 1209 durch den Deutschen Ritterorden übernommen. Der Orden errichtete eine Steinburg, um die sich rasch eine Siedlung entwickelte. Die Siedlung wurde später Hansemitglied. Von 1397 bis 1562 diente die Burg als Sitz des Rigaer Erzbischofs. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Ordens geriet das Gebiet um Koknese unter polnische Herrschaft. 1577 erfolgte die Eroberung durch russische Truppen. Während des Großen Nordischen Krieges wurde die Burg vor den herannahenden Schweden durch Sprengung zerstört. Schon im 19.Jh. wurden die Ruinen romantisch verklärt und zu einem beliebten Ausflugsziel. Das ist sie bis heute geblieben. Ursprünglich thronte die Burg hoch über der Daugava (dt.: Düna). In ihrer mehr als 500-jährigen Geschichte wurde die Befestigungsanlage mehrfach umgebaut und erweitert. Durch Aufstauung des Flusses seit den 1960er Jahren liegt die Ruine nur noch knapp über dem Wasserspiegel. Ab 2002 wurden umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen begonnen, die bis heute andauern.
Im 19. Jh. galt das an der Düna (Daugava) gelegene Kokenhusen (lett.: Koknese) als beliebter Erholungsort für Städter aus Riga. Im Jahre 1894 errichtete die deutschbaltische Familie von Löwenstern ein prachtvolles, neoklassizistisches Schloss nach Vorlagen des Architekten Neiburg. Dem Schloss war keine lange Existenz gegönnt, es wurde bereits im I. Weltkrieg zerstört. Die eindrucksvolle Ruine blieb wohl noch bis in die 1930er Jahre erhalten. Heute existieren nur noch die mächtigen Grundmauern des Schlosses, die in der Nähe der Burgruine von Koknese besichtigt werden können.
Der Grundstein für das Schloss mit seinem schlichten Dach und dem kleinen Turm (Belvedere) als Bekrönung wurde bereits um 1230 gelegt. Auf dem Gelände befand sich eine Nebenburg der Burg Treyden. Ab 1566 war die Gegend um Kremon unter polnischer Herrschaft. Die Burg wurde 1601 durch Schweden zerstört. Das Gut Kremon wurde 1625 durch den Schwedenkönig Gustav Adolf II. an Grafen Gabriel Oxenstierna verschenkt. 1726 ging es an Kapitän Helmersen über und verblieb bei ihr bis 1817. Von 1817 bis 1921 der Familie des Fürsten von Lieven. Das Schloss, dass hoch über der Gauja (dt.: Livländische Aa) gegenüber der Burg Sigulda (dt.: Segewold) und unweit der Burg Tureida (dt.: Treyden) liegt, wurde 1822 am Ort eines älteren Herrenhauses im spätklassizistischen Stil erbaut. Der Architekt ist unbekannt. Paul von Lieven ließ 1853 einen Park anlegen. Nach der Enteignung war bis 1928 ein Sanatorium eingerichtet. 1928 wurden die Seitenflügel des Schlosses verlängert. Nach dem II. Weltkrieg bis 1991 diente das Schloss als Schule. Nach der Unabhängigkeit Lettlands wurde nach langem Leerstand ein Rehabilitationszentrum eingerichtet.
Das Gut Lachmes (dt.: Lahmuse) liegt nördlich von Viljandi (dt.: Fellin) wurde erstmals schriftlich 1593 erwähnt, als die Region unter polnischer Herrschaft war. Der Gründer war der polnische Adlige Alexander Trojanowski, der den Grundbesitz von König Sigismund III. erhielt. In alten Quellen wird das Gut sogar unter dem Namen Gut Trojanowski geführt. Schon kurze Zeit nach seiner Gründung ging der Besitz 1599 an die Familie von Wilhelm von Bock und verblieb bei ihr in den nächsten 150 Jahren. Christine Gertrud von Bock heiratete 1758 Martin Friedrich Krüdener, der die Verwaltung des Gutes übernahm. 1851 wurde das Gut durch Paul von Krüdener an Ludwig von Rathlef verkauft. Seine einzige Tochter Fanny heiratete schon 1885 den Grundbesitzer Max von Bock. Somit war der Besitz wiederum in der Familie von Bock. Das Gut verblieb bis zur Enteignung in der Familie von Bock. Seit 1926 beherbergt das ehemalige Gutshaus eine Schule. Zu dem Haupthaus gibt es diverse erhaltene Nebengebäude. Somit bildet das erhaltene Gut ein einzigartiges Ensemble. Das Herrenhaus wurde um 1837 im spätklassizistischen Stil erbaut.
Das Herrenhaus liegt ca. 10km südlich von Salacgriva (dt.: Salismünde) unmittelbar an der Küste Lettlands. Es wurde 1872 aus roten Klinkern im Stil eines Jagdhauses errichtet. Von 1841 bis 1920 (andere Quellen: bis 1940) war das Gut im Besitz der Familie von Vegesack. Das wunderschöne Anwesen wurde auch Jagdschloss genannt, da der Besitzer Baron Reinhard von Vegesack die Jagd liebte und Gäste aus ganz Europa dazu einlud. Die Hausfront war mit Jagdtrophäen geschmückt. Reinhard von Vegesack war ein studierter Landwirt, der sehr bescheiden auftrat. 1940 wurde in dem Herrenhaus eine Schule eröffnet, die bis 1995 bestand. Danach kam das Herrenhaus in den Besitz der Gemeinde Lani. Danach wurde das Anwesen durch private Hände gekauft, stand aber 2019 leer. Neben dem Hauptgebäude sind noch sehr solide Wirtschaftsgebäude erhalten geblieben.
Das gut restaurierte Herrenhaus mit seinem Park liegt nur ca. 5km östlich von Otepää (dt.: Odenpäh) am See Pikajärve (dt.: Langensee). Das Gut entstand 1749 durch Abspaltung vom Gut Weißensee (estn.: Valgjärve) und gehörte der Familie Schreiterfeld. Um 1845 gehörte das Gut der Familie Roth und ab 1873 bis 1919 der Familie von Müller. Letzter deutscher Besitzer war Elmar von Müller, der 1808 auch das Herrenhaus erbaute. Ab 1948 bis 1990 diente das Anwesen als Pflegeheim. Heute ist das Herrenhaus in Privatbesitz. Es wurde aufwändig saniert und zu einem Hotel umfunktioniert. Die teilweise bunte Gestaltung des Herrenhauses, des Parks und der Name „Schloss von Canterville“ sollen eine Art Themenpark vermitteln, schießen dabei aber etwas über das Ziel hinaus. Das 1908 erbaute, eklektizistische Herrenhaus ist durch seinen vorgezogenen, asymmetrisch angeordneten Eingangsbereich im Frontbereich nach dem goldenen Schnitt geteilt und enthält Elemente des Jugendstils. Es ist mit seiner hohen Veranda und dem Feldsteinsockel eher untypisch für das Baltikum.
Ozolmuiza (dt.: Lappier) liegt nordwestlich von Valmiera (dt.: Wolmar) und war ein Nebengut von Koskullshof / Stumpen (lett.: Kosklui) und gehörte bis 1448 der uralten Adelsfamilie Koskull. Es kam in den Besitz der Familie Korff. Durch Erbschaft und Heirat gelangte der Besitz in die Familie von Mengden und später, um 1728, in die Familie von Mellin. Das Herrenhaus wurde im frühklassizistischen Stil von Georg Johann von Mellin Ende des 18. Jh. errichtet. Bis 1952 war hier eine Landwirtschaftsschule untergebracht. Seit 1993 befindet sich hier die Grundschule von Olzomuiza.
Das Schloss Lemburg mit seinem imposanten Quergiebel liegt südlich von Sigulda (dt.: Segewold) und wurde als Befestigung vom Deutschen Orden schon um 1386 angelegt. 1577 nahmen dänische Truppen die Befestigung ein. Das Gut wurde 1622 nach der Eroberung durch den Schwedenkönig Gustav Adolf an den Oberst Niels Asserson Mannerskiöld verliehen. 1753 ging das Gut an Frau Strauss und später an den Landrat Wilhelm von Taube, der es 1806 an Wilhelm von Blankenhagen verpfändete. Durch Kauf erwarb Friedrich von Grote den Besitz. In den Wirren um 1905 wurde das Herrenhaus durch einen Brand zerstört aber durch Alexander von Grote im klassizistischen Stil nach Plänen von Wilhelm Bockslaff (1858 – 1945) wiederaufgebaut. Bis zur Enteignung 1920 führte die Tochter Else das Gut. Es folgten verschiedene Nutzungen des Gebäudes als Schule, Verwaltungssitz und Erholungsheim. 2008 wurde das Gebäude zum 150. Geburtstag von Wilhelm Bockslaff restauriert und dient heute als Hotel. Im Garten steht eine Bronzestatue zu Ehren von Wilhelm Bockslaff.
1201 wurde die Gegend mit einer baltischen Festung durch Bischof Albert von Buxhoeveden erobert und verlehnt an Ritter Daniel Bannerow. 1229 wurde eine Burg aus Stein errichtet. Der Besitz ging später an die Familie von Rosen. Danach war das Anwesen wieder im Besitz der Erzbischöfe von Riga und war zeitweise deren Residenz. 1577 wurde die Burg zerstört und später an dem Ort ein Herrenhaus durch den Architekten Bockslaff errichtet. Das Herrenhaus mit seinen wuchtigen Seitengebäuden galt zunächst nicht als Paradebeispiel für wohlproportionierte Bauten und wurde häufig umgebaut. Später wurde ein kolossaler Säulenvorbau angefügt, der etwas Harmonie in das Anwesen brachte. 1916 verlief hier die Dünafront mit Paul von Hindenburg als Generalfeldmarschall. Das Herrenhaus und die ganze Stadt wurden im I. Weltkrieg zerstört. Die Stadt wurde wiederaufgebaut. Die Ruine der alten Burg blieb jedoch bis heute erhalten. Das Herrenhaus mit seinen wuchtigen Seitengebäuden galt zunächst nicht als Paradebeispiel für wohlproportionierte Bauten und wurde häufig umgebaut. Später wurde ein kolossaler Säulenvorbau angefügt, der etwas Harmonie in das Anwesen brachte.
Das ehemalige Gut Lettin (lett.: Litene) westlich von Gulbene (dt.: Schwanenburg) wurde 1763 durch Katharina II. an den Grafen Minih (?) vergeben. Aber schon 1789 wurde es durch die Söhne an die Familie Vietinghoff verkauft. Im Jahr 1820 erwarb Familie von Wolff das Gut. Das Herrenhaus wurde in der ersten Hälfte des 19. Jh. im klassizistischen Stil durch Otto von Wolff erbaut. Die letzte Besitzerin bis zur Enteignung war Katharina von Wulff. In den 1920er Jahren wurde das Herrenhaus zu einer Schule umfunktioniert und ist es bis heute geblieben. Die Parkseite fällt steil zum Fluss Pededze ab. Zu dem Anwesen gehören noch heute ehemalige Wirtschaftsgebäude.
Das ehemalige Gut liegt ca. 6km nordöstlich von Ikskile (dt.: Uexküll) entfernt am kleinen Fluss Kleine Jägel. Die Aufzeichnungen zu diesem Gut reichen bis in das 16. Jh. zurück. 1576 (andere Quellen 1590) wurde das ursprünglich im Besitz der Familie von Rosen befindliche Gebiet der Familie zur Horst verlehnt. Durch Heirat ging das Gut in die Familie von Tiesenhausen über. 1743 wurde das Anwesen durch Erben an George Gustav von Dunten verkauft. Schon 1748 verkaufte dieser tauschte das Gut gegen die Güter Kulsdorf und Lemsküll ein, die sich im Besitz von Gerhard Wilhelm von Bluhmen befanden. 1872 wurde durch Erben das Gut Eduard von Stein verkauft. 1893 ging das Gut an die Familie von Wolff, wo es bis zum Ende des 1. WK verblieb. Letzter Besitzer war Josef Baron von Wolff. Im September 1917 war auf dem Gut das Stabsquartier der deutschen Armee einquartiert. Während der Unabhängigkeitskämpfe war das Gut Sitz des 4. Infanterieregimentes aus Wolmar (lett.: Valmiera). Ab 1932 wurde das Anwesen durch den Verein der verwundeten lettischen Veteranen geführt. Das Gutshaus wurde 1762 durch G. v. Blumen erbaut. Im 2. WK wurde das Herrenhaus zerstört. Auf dem Fundament des Gebäudes wurde ein neues, ähnlich aussehendes Gebäude errichtet, das bis heute erhalten ist. Das Gebäude ist saniert und beherbergt heute eine schulische Einrichtung. Es sind weitere Gutsgebäude erhalten. In einem der Gebäude ist ein Museum untergebracht.
Das Gut lag in unmittelbarer Nachbarschaft von Trikaten (lett.: Trikata) nur wenige Kilometer östlich von Wolmar (lett.: Valmiera). Es wurde bereits 1686 als eigenständiges Gut erwähnt. In Trikaten befand sich eine Ordensburg. Lipskaln gehörte mit anderen Gütern zum Kirchspiel Trikaten (lett.: Trikata) und war im Besitz von Axel Oxenstierna. Dieser erhielt das gesamte Kirchspiel von König Gustav Adolf von Schweden verliehen. Bei der Güterreduktion vielen die Güter an den Staat. 1725 wurden die Anwesen Lipskaln, Lubbenhof und andere durch Katharina I. der Livländischen Ritterschaft geschenkt. In ihrem Besitz verblieb das Gut bis 1920. Über die Entstehungsgeschichte des Gutes ließen sich keine weiteren Details ermitteln. Auch nähere Angaben zum Schicksal des langgestreckten, einstöckigen Gutshauses mit überdachter Eingangspartie sind nicht verfügbar. Die Ansiedlung scheint heute nicht mehr zu existieren.
Das Gut Lisohn wurde 1596 von Robert Sesswegen übernommen. 1629 ging der Besitz an Antonius Morrie und schon 1657 an Valentin von Meyer. 1781 erwarb Baron Malama das Gut. Ab 1836 gehörter der Besitz zur Familie von Wolff, die diesen bis zur Enteignung 1920 behielt. Das prächtige Gutshaus ist vermutlich um 1830 von Baron Otto Johann Gottlieb von Wolff erbaut worden. Ende des 19. Jh. wurde es stark im modernen neugotischen Tudorstil umgebaut. In dieser Zeit wurde auch der Turm angefügt. Um 1936 wurde in dem Gebäude eine Schule eingerichtet, die es bis heute hier gibt. Das sehr gut erhaltene Schloss ist von einem schönen Park umgeben.
Das ehemalige Gut Lustivere (dt.: Lustifer) liegt östlich von Poltsamaa (dt.: Oberpahlen) und war Teil des Schlossgebietes Oberpahlen. Es wurde erstmals um 1552 erwähnt. Bis 1725 war es im Besitz von Heinrich von Fleck und wurde durch Katharina I. an Sigismund Adam von Wolff verliehen. Es blieb bis 1818 im Besitz der Familie bis es von Erben an Frau Magarethe von Samson-Himmelstierna (geb. Taube v. d. Issen) verkauft wurde. Durch Erbschaft ging das Gut an die Familie von Wahl. Letzter Besitzer war Leo von Wahl. Er verließ Lustifer im Oktober 1917, um den Repressalien der Bolschewiki zu entgehen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Kurland kehrte er noch einmal zurück (die kurze Zeit der deutschen Eroberung wurde von ihm als „Sommernachtstraum … diese schöne Zeit der Hoffnung“ bezeichnet) um nach deren Abzug im Herbst 1918 das Gut vor der herannahenden Anarchie und Enteignung endgültig zu verlassen. Nach der Enteignung diente das Schloss zunächst als Kindersanatorium. Heute ist in dem Haus ein Pflegeheim eingerichtet. Das neogotische Herrenhaus wurde 1875 bis 1881 nach den Entwürfen des Dorpater Architekten Reinhold Guleke am Ort eines früheren Holzherrenhauses erbaut. Der neogotische Turm wurde erst 1891 hinzugefügt.