Informationen folgen
Das ehemalige Gut Jerusalem lag am Ufer des Alten Pregel etwas östlich von Königsberg (russ.: Kaliningrad). Heute würde der Ort etwa im Stadtteil
Moskowskoje liegen. Der Ort Jerusalem wurde bereits durch den Deutschen Orden gegründet. 1928 wurden Gut und Dorf in Königsberg eingemeindet. Über die Besitzer des Gutes und dessen Geschichte
ließ sich bislang nichts ermitteln.
Das Dorf Kapkeim nahe Groß Lindenau (russ.: Oserki) ca. 15 km von Tapiau (russ.: Gwardeisk) entfernt wurde 1388 als prußisches Cabekeym gegründet. „Kabe“ war vermutlich der Name eines Prußen und „Caymis“ bedeutete „Dorf“. Erster Gutsbesitzer war wohl Christoph von Wegener, der das Land vom Hochmeister Heirnich von Richtenberg 1473 verliehen bekommen hat. Später ging der Besitz in die Familie Perbrandt über, die diesen über mehrere Generationen behielt. Im 19. Jh. war das Gut im Besitz von John Friedrich Heubach. Sein Erbe Arnold Heubach betrieb auf dem Gut einen erfolgreichen Landwirtschaftsbetrieb. Dessen Sohn Horst war weniger Glück beschieden und so musste das Gut in den 1920er einer Siedlungsgesellschaft überlassen werden. Das neobarocke, schlossartige Gutshaus entstand Anfang des 20. Jh. Das Haus enthielt einen bemerkenswerten Musiksaal und eine Sammlung an Musikinstrumenten. In den 1930er Jahren kaufte der Fleischermeister Max Tietz das Schloss, der es umbauen ließ. Ein Teil des Schlosses wurde durch den Reichsarbeitsdienst R.A.D. genutzt. Ein weiterer Teil wurde durch Mieter als Wohnhaus belegt. Der Besitzer Tietz bewohnte den Turm. Nach Internetangaben wurde zu Sowjetzeiten das Gut als Gefängnis genutzt. Das Gutshaus existiert nach letzten Angaben noch. Der Ort selbst ist heute ein Ortsteil von Oserki (dt.: Groß-Lindenau).
Zur Geschichte des Ortes Karmitten mit seinen ehemals ca. 250 Einwohnern ließ sich nur wenig ermitteln. Ein paar Hinweise fanden sich in dem Heft „Landleben in Ostpreußen“ (Hrsg. Landsmannschaft Ostpreußen, 1976). Demnach kaufte ca. 1900 Waldemar Sehmer das Gut und führte es sehr erfolgreich. Kurz vor dem Einbruch der Roten Armee verließen die Einwohner von Karmitten den Ort, wurde aber von der Front eingeholt. Sehmer wurde von Rotarmisten inhaftiert und nach Königsberg gebracht wo er im Juni 1945 durch Krankheit starb.
Der Ort und das ehemalige Gut liegen nur ca. 12km von Trakehnen (russ.: Jasnaja Poljana) entfernt. 1838 wurde das Gut durch August Schawaller erworben, der es in der Folgezeit sehr erfolgreich führte. Die Enkelin, Anna Schawaller, erbte das Gut. Sie heiratete 1895 Paul von Lenski, der den Gutsbetrieb 1908 übernahm. Die Gegend um Kattenau war 1944 stark umkämpft. Kattenau wurde dabei stark zerstört. Am 17.10.1944 wurde das Gut verlassen. Vom Gutshaus selbst ist nichts erhalten geblieben.
Kautern lag im Kreis Wehlau (russ.: Snamensk). Der Name geht auf die ältere ursprüngliche Bezeichnung Koytherin zurück. Zur Geschichte des einstigen Gutes ließen sich keine Fakten ermitteln. Die Siedlung existiert nicht mehr.
1379 erfolgte die Gründung des Dorfes Keulenburg (historisch auch Keylenburg oder Kogelburg). Im Jahre 1500 ging die Ansiedlung an die Familie zu Eulenburg auf Prassen. Um 1634 war das Gut im Besitz der Familie von Schlieben. Durch Schulden musste der Besitz verkauft werden und gelangte in die Hände der Familie von Kreytzen und wurde ein Vorwerk des Gutes Sillginnen. 1895 wurde das Gut Keulenburg von Sillginnen abgetrennt und kam zum Rittergut Lindenau. 1924 wurde Keulenburg erneut abgetrennt und wurde selbstständiges Gut. In der Folgezeit bewirtschaftete u.a. eine Familie Reizig durch den Pächter Bernhard Groen den Hof. 1939 lässt sich die Nutzung des Herrenhauses durch den Reichsarbeitsdienst RAD nachweisen. Im II. Weltkrieg sollen sich auf dem Gutsgelände polnische Gefangene aufgehalten haben, die nach Angaben ehemaliger Bewohner ein recht freies Leben geführt haben sollen. 1945 verließen Käthe Reizig (Tochter des früheren Besitzers) und Familie Groen Keulenburg. Käthe Reizig kam bei der Flucht ums Leben. Heute liegt das ehemalige Gut im Grenzgebiet zwischen Polen und dem russischen Kaliningrad und dient als Grenzposten. Der Grad der Erhaltung der Gutsgebäude und deren heutige Nutzung sind unklar.
Das Gut lag ca. 31km östlich von Friedland (russ.: Prawdinsk). Um 1469 gehörte die zum Teil noch wilde Gegend um Gerdauen Georg von Schlieben. Dichter Urwald kennzeichnete die Gegend. Diesem Wald „Gnye“ verdanken die späteren Orte Groß- und Klein-Gnie ihren Namen. Bis 1945 gab es noch Reste dieses Waldes, der dann gerodet wurde. Eine Siedlung Gnye wird erstmals um 1567 erwähnt. Schon 1627 war die Siedlung deutlich gewachsen und es gab bereits ein Klein Gnie und Groß Gnie. Ein Nachfahre und Erbe aus dem Hause Schlieben, Christoph Friedrich, starb 1738 kinderlos. Schon 1727 gingen diverse Güter, darunter auch Groß- und Klein-Gnie an Maria Catharina von Bieberstein (geb. von Schlieben), die in zweiter Ehe mit Phillip Rollas du Rosey verheiratet war. Es ist nicht bekannt, wann auf Klein Gnie ein Herrenhaus errichtet wurde. Durch Erbschaft ging das Gut 1740 an den noch unmündigen Sohn aus erster Ehe Friedrich Albrecht Marschall von Bieberstein. Dieser starb sehr jung 1753 mit gerade einmal 23 Jahren. Durch Heirat der Erbin Catharina Maria Rollas du Rosey mit dem Major Ludwig August von Katte ging das Gut in die Familie von Katte über. 1768 brannte das Gut Gnie ab. 1770 wurden die Güter an die Familie des Leutnants Jacob Friedrich von Hoffmann verkauft. Dieser wohnte nur selten auf Klein Gnie. 1773 verstarb Jacob Friedrich. Das Erbe ging an den Neffen Johann Friedrich Wilhelm von Fahrenheid. Fahrenheid lebte vorzugsweise in Königsberg und bewohnte ebenfalls nur selten seine Güter. Zu den Fahrenheidschen Gütern gehörte auch das berühmte Gut Beynuhnen. Trotz der Vorliebe zu Beynuhnen wurde auch Klein Gnie landschaftlich gestaltet. 1830 verkaufte die Familie Fahrenheid einigen Besitz, darunter Klein Gnie. Dieses Gut ging an den Amtmann Carl Gutzeit. Gutzeit verwaltete das Gut Eiserwagen. Nach dem Erwerb von Klein Gnie zog er auf dieses Gut. Durch gutes Wirtschaften wurde sein Besitz profitabel und so konnte 1842 ein neues Gutshaus eingeweiht werden. Durch den Anschluss von Klein Gnie an das Eisenbahnnetz 1871 erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. 1938 starb der letzte Besitzer aus der Familie Gutzeit. Dieser hinterließ seinen Besitz seinem Oberinspektor und Vertrauten Fritz Schwill. Am 21. Januar 1945 trat die Bevölkerung des Gutes Klein Gnie die Flucht vor der herannahenden Front an. Nur 4 Tage später besegtzten russische Truppen den Ort. Zu dieser Zeit brannte vermutlich auch das Gutshaus ab. Vom Gutshaus sollen noch reste, z.B. die Freitreppe erhalten sein. Das Gutshaus war ein klassizistischer, eingeschossiger Putzbau mit 13 Achsen, der durch Gesimse geschmückt wurde. Das Dach mit hohem Kniestock und Fenstern beherbergte Gäste- und Personalräume. Auf der Parkseite war ein auf Säulen getragener Balkon über einer Terrasse (später verglaste Veranda) mit Freitreppe zum Teich hin vorhanden. Zum Gutshaus gehörte ein Landschaftspark mit Teich.
Das ehemalige Gut Klein Königsbruch lag in der Gemeinde Doristhal (russ.: Razino) im Kreis Pillkallen/Schlossberg (russ.: Dobrowolsk). Über die Geschichte des Gutes und seine Besitzer ließen sich nur wenig Fakten ermitteln. Es ist lediglich bekannt, dass das Gut während einer Agrarkrise durch die Universität Königsberg zwangsversteigert werden musste. 1833 ging das Gut mit veralteten Strukturen für einen Schleuderpreis an Martin Neßlinger aus Schilleningken. Dieser scheint einen völlig neuen Wirtschaftsbetrieb inklusive einer Pferdezucht aufgebaut zu haben. Der Ort existiert heute wohl nicht mehr.
Das ehemalige Gut liegt ca. 8km südwestlich von Polessk (dt.: Labiau) entfernt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das Gut zum Besitz der Familie von der Trenck. Wegen Überschuldung musste die Familie einen Teil ihres Besitzes verkaufen. Danach erfolgten einige Besitzerwechsel, die in der Bewirtschaftung des verwahrlosten Gutes keinen Erfolg hatten. 1855 kaufte die Familie Johst aus Danzig das Gut. Ihr gelang es, aus dem Gut einen erfolgreichen Wirtschaftsbetrieb zu formen. Seit 1940 bewirtschaftete Eva Woltag (geb. Johst) das Gut. Am 25.1.1945 verließ die Familie Johst das Gut vor der herannahenden Front zusammen mit ca. 170 weiteren Bewohnern des Gutes. Das Gutshaus wurde im Neobarockstil 1911 nach Entwürfen des Architekten Storp fertiggestellt. Es hat den Krieg unbeschadet überstanden und existier noch heute. Zu Sowjetzeiten diente das Gebäude als Kulturhaus. Nach Internetangaben ist es heute jedoch verwahrlost.
Das ehemalige Gut liegt ca. 10km südöstlich Osjorsk (dt.: Darkehmen/Angerapp) entfernt. Das Gut am Kleszower See gehörte bis 1822 der Familie von Lossow. Ein berühmtes Mitglied der Familie war der Husarengeneral Daniel Friedrich von Lossow. Fast 25 Jahre befehligte er die sog. Schwarzen Husaren. Von Lossow war ein hochgebildeter Mann. Er stand u.a. im engen Kontakt mit Emanuel Kant. Ab 1822 war das Gut in der Hand der Familie von Sperber. Durch die Heirat von Anna von Sperber mit Eberhard von Zitzewitz ging das Gut 1929 in die Adelsfamilie von Zitzewitz-Weedern. Anna von Zitzewitz betrieb u.a. eine erfolgreiche Pferdezucht. Nach dem frühen Tod ihres Mannes 1934 gehörte auch das Gestüt Weedern zu ihr. Sie besaß damit das größte private Gestüt in Ostpreußen. Das Gut wurde mit der Herde im Oktober 1944 verlassen. Anna von Zitzewitz führte ein neues Gestüt in Holstein und verstarb 1968. Ein erstes Gutshaus gab es seit dem 17. Jh. Mitte des 19. Jh. wurde es spätklassizistisch umgebaut. 1914 wurde Kleszowen durch russische Truppen besetzt und schwer verwüstet. Anfang des 20. Jh. wurde ein neues Gutshaus im neobarocken Stil errichtet. Vom Gut und seinem Gutshaus existiert heute nichts mehr. Im Jahr 2021 entstand ein Jugendprojekt im Gebiet Kaliningrad, dass Orte erforscht, die mit Emanuel Kant verknüpft sind. So rückte auch Kleszowen in den Bereich dieser Arbeiten.
Das Gutsdorf wurde 1591 gegründet und gehörte zum Landkreis Fischhausen (russ.: Primorsk) bzw. ab 1939 zum Landkreis Samland. Um 1910 wohnten hier etwa 80 Einwohner. 1928 wurde der Ort mit Plinken (russ.: Lessenkowo) zusammengelegt. Der Ortsname stammt wohl vom litauischen Klykis (‚Weihe‘) ab. Über die Geschichte des Gutes und seine einstigen Besitzer ließ sich nichts ermitteln. Es ist lediglich bekannt, dass in dem Gutshaus ein Lager des Reichsarbeitsdienstes (R.A.D.) eingerichtet war.
Das ehemalige Rittergut liegt unweit von Swetlogorsk (dt.: Rauschen) an der Samlandküste im ehemaligen Kreis Fischhausen. Im Dritten Reich war hier ein Landjahrlager untergebracht. Heute existiert das Anwesen nicht mehr. Über das kleine Gut und seine Geschichte ließen sich keine weiteren Fakten ermitteln.
Infotrmationen folgen
Das Rittergut lag im ehemaligen Kreis Wehlau an der Alle. Der Ort Koppershagen hatte in den 1930er Jahren ca. 200 Einwohner. Im 19. Jh. war das Gut vermutlich im Besitz eines Gutsbesitzers Alfieri Das Gut gehörte über viele Jahre der Familie von Alt-Stutterheim bis 1945. Beim Herannahen der Front ist der letzte Besitzer nicht geflohen. Er gilt als verschollen. Der zentrale Teil des Gutshauses geht auf die Mitte des 18. Jh. zurück. Die Seitenteile wurden in der Mitte des 19. Jh. hinzugefügt. Von Lorck bezeichnet das Gebäude als „beispielhaftschönes Gutshaus“. Weitere Details zum Gut und seiner Geschichte ließen sich nicht ermitteln. Der Ort und das Gut sind nicht mehr existent.
Der kleine Ort liegt an der Straße von Druschba (dt.: Allenburg) nach Schelesnodoroschnij (dt.: Gerdauen). Zu dem Gut und seiner Geschichte ließen
sich keine Fakten ermitteln. Der Ort selbst existiert noch heute.
Das ehemalige Gut liegt nur ca. 20km nordöstlich von Königsberg entfernt. Kuggen verlor 1928 seine Eigenständigkeit und wurde in Poggenpfuhl (russ.: Mendelejewo) integriert. Das gut war im Besitz der Familie Hüllesem-Meerscheidt. Diese Familie siedelte um 1780 in Ostpreußen. Durch Heirat von Sigismund Philipp von Hüllesem-Meerscheidt mit Friederike Ursula von Wegner kamen Kuggen und Molsehnen bei Königsberg in die Familie. Leider konnten bislang keine weiteren Informationen zu dem ehemaligen Gut ermittelt werden.
Informationen folgen
Das Gut am Fluss Pregel, etwa 10 km westlich von Gwardeisk (dt.: Tapiau), war seit der Ordenszeit im Besitz der Familie Perbandt. Die Wurzeln der Familie Perbandt gehen auf prußische Vorfahren zurück. Angeblich wurde sogar der Fluss Pregel nach einem frühen Mitglied der Familie (Pergolla von Perbandt) benannt, der sich in dem Fluss das Leben nahm. 1473 wurde durch Brosum Perbandt Land gekauft und das Gut gegründet. Aus der Familie gingen viele berühmte Zeitgenossen hervor, die vor allem zur Ordenszeit wichtige Ämter innehatten. Unter Georg von Perbandt (1825-1907) erfuhr das Gut einen deutlichen Aufschwung. Unter seiner Leitung wurde auch das neue Gutshaus 1865 und diverse Wirtschaftsgebäude errichtet. Sein Sohn Georg (1860-1929) war ebenfalls wirtschaftlich erfolgreich. Nach dessen Tod führt die Witwe Johanna mit ihren Kindern das Gut bis 1945 weiter. Auf dem Gutsgelände existieren Reste verschiedener prußischer Wehranlagen. Hier befand sich auch die Familienbegräbnisstätte der Perbandts. Nach der Vertreibung der Familie Perbrandt wurde das Gut von einer Produktionsgenossenschaft als Abstellplatz für LKW genutzt. Die Gebäude dienten als Garagen und Lagerhallen. Unter dieser Nutzung wurden sie weitestgehend zerstört. Das Gutshaus wurde 1865 an ein kleineres, älteres Gebäude gebaut. war bis vor kurzem eine traurige Ruine, wird aber derzeit Stück für Stück restauriert. Die restlichen Gebäude wurden bereits saniert und beherbergen heute eine Hotelanlage.
Die Siedlung existierte schon im 14. Jh. und befand sich ca. 10 km westlich von Labiau (russ.: Polessk) und unweit vom Kurischen Haff. Hier befand sich ein Jagdhaus des Deutschen Ordens. An dessen Stelle wurde am Ende des 17. Jh. unter Ludwig von Ostau, Hauptmann von Labiau und Neuhaus, ein Herrenhaus errichtet. Das Gut war bis 1788 im Besitz der Familie von Ostau. Durch Erbschaft ging der Besitz an Christoph von Kleist, 1832 an den Kammerherren von Wnuck, 1877 an Werner von Gustedt (Mitglied des Deutschen Reichstages) und 1903 an Hans Detlev von Massow. Von Gustedt verwandelte den Besitz durch zahlreiche technische Neuerungen in ein modernes Gut. Er ließ Dämme gegen Überschwemmungen anlegen, schaffte modernes Gerät an und baute ein Gestüt auf. Der zum Gut gehörige Park wurde durch ihn in einen Landschaftspark im englischen Stil umgewandelt. 1913 war Oskar Pein Eigentümer des Gutes. Der letzte Besitzer von Lablacken war Franz Waldhauer-Pronitten, der durch Soldaten der Roten Armee ermordet wurde. Der Ort mit seinem Gut existiert nicht mehr.
Das ehemalige Gut befindet sich ca. 20km nördlich von Königsberg (russ.: Kaliningrad) and der ehemaligen Reichsstraße 128, der heutigen Fernstraße A191. Der Name geht vermutlich auf die prußische Bezeichnung für eine „Ansiedlung im Flusstal“ zurück. Schon im 13.Jh. hatte der Bischof von Samland eine Burg vermutlich auf einer ehemaligen Befestigungsanlage der Prußen errichtet. Um 1350 wurde die Burg weiter befestigt. Zwischen 1560 und 1607 wurde sie deutlich umgebaut und modernisiert. Es muss sich um eine quadratische Anlage mit ca. 50 Metern Seitenlänge gehandelt haben, die ein Torturm und eine Vorburg im Norden enthielt. Als Baumaterial dienten Teile der Burg Powunden (russ.: Chrabrowo). Nach 1700 stand die Burg leer und verfiel. Zum Bau der Fernstraße wurde die übriggebliebenen Burgmauern um 1851 abgetragen. An deren Stelle wurde ein Gasthof errichtet. Es wird vermutet, dass noch Kellergewölbe erhalten geblieben sein könnten. Das ehemalige Rittergut wurde um 1573 Landesdomäne bis 1805. 1806 wurde das Gut dem Kreisdeputierten Caspar in Erbpacht vergeben. Dieser Kauft die Domäne 1844 und ließ diese als Gut eintragen. 1889 verkaufte die Erben das Gut an die Familie Kuhn. Das Gut blieb vermutlich bis 1945 im Besitzt der Familie Kuhn. Letzter Besitzer war Walter Kuhn. Um 1939 hatte Laptau ca. 600 Bewohner. Über die Entstehungsgeschichte des Gutshauses ist bislang nicht weiter ermittelt worden. Bekanntheit erlangte die Kirche von Laptau aus dem 14.Jh auf Grund ihrer Ausstattung u.a. nach Vorlagen von Dürer.
Der Wortstammt „Lau(c)k“ kommt in vielen Ostpreußischen Ortsnamen vor und geht vermutlich auf das prußische Wort für „Acker“ zurück. Der Ort liegt ca. 10km südöstlich von Polessk (dt.: Labiau) entfernt. Er wird bereits 1258 urkundlich erwähnt. In jener Zeit existierte hier eine prußische Befestigungsanlage. 1327 wird eine Ordensburg erwähnt. Nach der Erbauung der Burg in Ragnit verlor diese Anlage seine Bedeutung und wurde 1525 ein Jagdschloss. Um 1581 wurde die Burg zu diesem Zweck für den Markgraf Georg Friedrich umgebaut. Vermutlich sind die Reste jener Burg in dem späteren Herrenhaus integriert worden. Das Gutshaus wurde Anfang des 20. Jh. erweitert. Im 1. WK wurde das Gebäude stark beschädigt, aber wieder aufgebaut. Der letzte deutsche Besitzer war Ludwig Meyländer (auch genannt Rogalla von Biberstein). Er war es auch, der dem Gutshaus sein heutiges Erscheinungsbild im etwas düsteren, durch den Jugendstil beeinflussten Stil verlieh. Dieser wurde durch die Nazis inhaftiert, da er offen gegen das Regime opponierte. Er erhängte sich 1940 in Haft. Das Gut ging danach in die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Max-Planck-Gesellschaft über. In dieser berühmten Zweigstelle wurde wissenschaftlich Pflanzenzucht betrieben. Nach dem 2. WK wurde in dem Gutshaus eine Schule eingerichtet. Das war ein Segen für das alte Gemäuer, da es so die Sowjetzeit überstanden hat. Jedoch wurde das Gutshaus durch einen Zweckbau erweitert und verschandelt. Laukischken erlangte Bekanntheit auch dadurch, dass das Ännchen von Tharau hier von 1641 bis 1676 hier als Gemahlin von drei Pfarrern im Pfarrhaus wohnte, bevor sie nach Insterburg zog. Ihr Sohn war von 1691 bis 1710 Pfarrer im selben Pfarrhaus. Das Pfarrhaus diente später als Schule und dann als Lehrerwohnung, bevor es 1993 abgerissen wurde. Die Kirche ist ohne Kirchturm noch heute zweckentfremdet erhalten.
In Leissienen befand sich ein schlossartiges Herrenhaus, das sich im Besitz der Familie von Boddien befand. Auf dem Anwesen befand sich ein Herrenhaus, das vermutlich um das Jahr 1800 erbaut wurde. Im I. Weltkrieg wurde das Gutshaus zerstört. Durch den Grafen Hochberg erfolgte ein Neubau im prächtigen Neobarockstil um 1923. Das Schloss und der Gutshof wurden im II. Weltkrieg komplett zerstört. Die genaue Geschichte des Gutes und die Umstände seiner Zerstörung sind nicht bekannt.
Zur Kontrolle des Frischen Haffs wurde durch den Deutschen Orden die Burg Lochstedt zunächst in Holzausführung errichtet. Der Name auf den Namen eines samländischen Edelmannes Laucstiete oder auf eine nahegelegene Tiefe (Loch) zurückgehen. Um 1280 wurde die Wehranlage mit Steinen befestigt. Anfang des 14. Jh. versandete das Tief und damit ging die Bedeutung der Burg verloren. Ab Mitte des 15. Jh. verfiel die Burg mehr und mehr. Im 17. Und 18. Jh. diente sie nochmals als militärischer Stützpunkt für z.B. schwedische Soldaten. Nach 1705 wurden Teil der Burg abgerissen und die Steine als Baumaterial für die Festung Pillau verwendet. Einzig die Existent der noch benutzten Schlosskapelle ist es zu verdanken, dass nicht die gesamte Burg abgerissen wurde. Ende des 19. Jh. erkannte man den historischen Wert der Burganlage und begann mit der Restaurierung und legte einzigartige Fresken frei. In den 1960er Jahren wurde die Burg durch die Sowjets vermutlich auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer.
Der Ort wurde 1314 gegründet, wurde aber nachweislich schon deutlich eher besiedelt. Mit dem Bau einer Papiermühle 1593 erlangte der Ort erstmals Bedeutung. 1597 wurde das Mühlengut dem Königsberger Papiermühlenbesitzer Georg Osterberger verliehen. Nach mehreren nun folgenden Besitzern bis 1709 der Prinz Friedrich Ludwig von Holstein-Beck die Mühle übernahm und den Ort in Ludwigsort umbenannte. Der Betrieb der Mühle ging 1780 zu Ende. Das Gut wurde ein Vorwerk vom Gut Charlottenthal. 1816 war Johann Gottlieb Jakob Theophil Nanke Gutsbesitzer von Ludwigsort. 1858 wurde der Besitz von Hermann Douglas erworben. Mitte des 19. Jh. wurde das Gutshaus im spätklassizistischen Stil erbaut. 1899 erwarb die Witwe Ellen von Simpson (geb. von der Gröben) das Gut. Um 1934 verkaufte sie den Besitz an Emma Schmidt. Die Familie Schmidt bewirtschaftete den Gutsbetrieb bis 1945. Ort wurde kampflos eingenommen und so blieb nach Internetangaben auch das Gutshaus als eines von wenigen erhalten.
Das Gutshaus gehörte zum Gut Pojenters, das einst vor den Toren Königsbergs auf den Mittelhufen lag. 1786 erwarb der Oberbürgermeister Theodor Gottlieb von Hippel das Gut. Nach dessen Tod kaufte 1796 der Kirchen- und Schulrat Gotthilf Christoph Busolt das Anwesen. Nach seiner Frau Luise wurde das Gutshaus „Luisenwahl“ genannt. Zur Zeit Napoleons diente das Gut Friedrich Wilhelm III. als Sommerresidenz. Hier beriet er sich mit Freiherr von und zum Stein, mit Gneisenau und Scharnhorst die preußischen Reformen. Auch Könige Luise hielt sich hier auf. Kaiser Wilhelm kaufte das Gut 1872 und errichtete im Park ein Luisendenkmal. Kaiser Wilhelm II. übergab das Gut der Stadt Königsberg. 1906 wurde der Platz und die Straße vor dem Haus nach dem ehemaligen Besitzer Busoltplatz und Busoltstraße benannt. Luisenwahl wurde als Mütterheim genutzt. Im II. Weltkrieg wurde das Gutshaus zerstört. Heute steht an seinem Platz ein moderner, dem Luisenhaus entfernt nachempfundener Bau, der ein Zentrum der Mormonen ist.
Das Gut Maulen lag am Frischen Haff südwestlich von Königsberg (russ.: Kaliningrad) an der Strasse nach Ludwigsort (russ.: Laduschkin). Das Schloss wurde während der Nazizeit als Gauschule genutzt. Das Gut war u.a. im Besitz der Lehndorffs. Der Ort ist wohl nicht mehr existent.
In der Gegend gab es bereits umfangreiche prussische Besiedlungen. 1263 wird am Ort Medenau (hist. Medenouwe) eine Burg erwähnt, die aber bedeutungslos blieb und wieder verschwand. Wenige Jahre später wurde hier ein Dorf mit samländischen Familien gegründet. Kaiser Wilhelm I. verbrachte in seiner Jugend Zeit auf dem Gut Medenau, das damals im Besitz eines Herren Barclay war. Der Kaiser führte in der Gegend ein Manöver durch. Zur Erinnerung wurde ein Denkmal mit Reichsadler errichtet (siehe Ansicht von 1903). Mitte des 19. Jh. wurde ein langgestrecktes, schlichtes Herrenhaus mit Vorhalle und Freitreppe zum Park im spätklassizistischen Stil erbaut. Die letzten deutschen Besitzer des Gutes war die Familie von Rautenberg. Das Gutshaus wurde 1945 zerstört. Weiteres zur Geschichte des Gutes ließ sich nicht ermitteln.
Die Fotografien wurden freundlicherweise durch Familie Ochs zur Verfügung gestellt
1278 u.a. wurde der Ort als Myntegeytten bereits genannt. Über die frühe Geschichte des Gutes ließ sich nur wenig ermitteln. Der Bauherr des Herrenhauses war um 1760 der Gutsbesitzer Graf von Butlar, der es nach Plänen eines heute unbekannten italienischen Meisters errichten ließ. Im 19. Jh. erfolgten mehrere Besitzerwechsel. 1805 verkaufte Justizrat Ernst Gottlieb Gossow das Gut an die Familie des Friedrich August Staegemann, der ein Mitarbeiter von Stein war und an der Reform des preußischen Verwaltungswesens mitgearbeitet hat. Durch Erbschaft ging das Gut an die verwandte Familie von Olfers. Nach dem Konkurs des Gutsbetriebes kaufte Paul Weller 1896 das Anwesen. In den 1920er Jahren erfolgte vermutlich die Auflösung des eigenständigen Gutes. 1934 wurde durch den Gauleiter Koch die „Erich-Koch-Stiftung“ gegründet, die sich u.a. das Gut Metgethen widerrechtlich aneignete. 1939 wurde Metgethen in Königsberg eingemeindet. Interessanterweise führt eine Spur des Bernsteinzimmers zu diesem Gut. Auf dem Gelände sollen Verstecke für das Deponieren von Königsberger Kunstgegenstände eingerichtet worden sein. Bei späteren Untersuchungen wurden diese jedoch leer aufgefunden. Sie waren wohl nicht mehr zum Einsatz gekommen.
Informationen folgen
Der Ort Moterau an der Deime im ehemaligen Kreis Wehlau (russ.: Snamensk) existierte vermutlich schon vor der Ordenszeit. In der Nähe des Ortes wurde eine alte prussische Festungsanlage entdeckt. Der impressionistische Maler Lovis Cornth hatte hier einen Onkel. Die Gegend um Moterau soll für Corinth Inspiration für einige Bilder gewesen sein. Weitere Details zu den Gütern ließen sich nicht zu ermitteln. Der Zustand der Gutshäuser ist unbekannt. Nach letzten Informationen existieren der Ort und somit vermutlich auch die Gutshäuser nicht mehr.